darstrecken,
V.
1.
›etw. hingeben, opfern‹.
Syntagmen:
den leib, die ere / sele, das blut / gut / land / leben, die leute d
.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
so das wir nicht allain das guͦt, sondern auch das leben darstrecken für unsere bruͤder, umb sonst, dem exempel Christi nach.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Wer ist der solche Lieb bedenckt, | Vnd Blut vmb Blut willig darstreck, | sein Hertz vnd Gmuͤht in dich versenck?
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
herzog Philipp [...] rufft sein kayserliche maiestat an, hillfflich zu sein und ansehe vatterliche trew, darzu er mit leib, ere und gut, lanndt und lewt darstrecken wellt, seinen herrn und vattern wol zu erledigen aus der veint hennd.
Koller, Ref. Siegmunds ;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 62
.
2.
›jm. etw. hinstrecken, darreichen‹.

Belegblock:

Luther. Hl.
Schrifft. 1918
(
Wittenb.
1545
):
Vnd da sie es von jm fodderten / recket er die Zunge frey heraus / vnd strecket die Hende dar.
3.
›etw. (besonders Geld) vorstrecken‹.

Belegblock:

Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
1525
):
Rotenburg [...] wer ein arme statt [...], sagt her jorg truchsess, ander stett wern bißher im pund gewest, hetten merklich gelt und gut dargestreckt, so wern die von Rotenburg still geseesn.