darinnen,
seltener
drinnen,
dinnen,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes / eines Geschehens innerhalb einer räumlichen (oder räumlich vorgestellten) oder durch äußere Begrenzungen markierten Bezugsgröße: ›in diesem Gegenstand, in diesem Raum (z. B. einer Stadt, einem Land)‹; auch relativer Gebrauch.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
jn. / etw. d. sehen, etw. d. besehen / haben
;
j.
(Subj.)
d. sich befinden / singen / tanzen / wonen, j. / etw.
(Subj.)
d. sein
.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
204, 13
(
Frankf.
1535
):
Sein [Babylonisch vitriol] puluer [...] vertreibet den schmertzen der oren vnnd toͤdtet die würm darinnen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 72
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Günne ir [...] in deiner allmechtigen und ewigen gotheit spiegel sich ewiglichen ersehen, beschauen und erfreuen, darinnen sich alle engelische kore erleuchten!
Thür. Chron.
1r, 14
(
Mühlh.
1599
):
Die Arche war im Grunde geviert [...] / Es waren auch drinnen Treppen vnd vnterscheide.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Daruͤm freuet euch ihr Himmel / und alle / die drinnen wohnen.
Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
Aviijr, 2
(
Leipzig
1625
):
Mein Vaterland ist diese Insel / darinnen wir beyde vns befinden.
Logau. Abdank.
165, 15
(
Liegnitz
1651
):
Hier stehet nur unsere unsaubere Wiege / darinnen wir Unß hin und her werffen lassen.
Ebd.
169, 7
:
Wo Christi Juͤnger in ein Hauß kamen / da sprachen sie: FRIEDE sey in diesem Hause! War nun ein Kind deß FRIEDENS drinnen / so ruhete dieser FRIEDE uͤber Jhm.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
164
(
Nürnb.
1517
):
ja wol haben sie den himel geöfnet gesehen und darinnen den almechtigen got vatter.
Langmantel, Schiltb. Reiseb. (
oobd.
,
n. 1427
):
zwey chönigreich in Armenia hett der Themurlin inn, und die zeit, do ich dynnen was, da hettz des Themurlins sun inn.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Umb das vertraib in [Kuno] der kaiser in das land Pomonia, darinnen er auch verellendt starb.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
32
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Zum Vierten soll d(er) pergkmaister alle tag in den Vnthern stolln einfaren, vnnd die arbaÿt darinnen besehen.
Belkin u. a., a. a. O.
166, 2
;
Thür. Chron.
4r, 3
;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Klein, Oswald
19, 167
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
93
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Piirainen, a. a. O.
34
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
63, 8
;
100, 5
;
Vgl. ferner s. v.  1,  1.
2.
zum Ausdruck der Ausrichtung einer Handlung / eines Geschehens auf einen (meist abstrakten) Bezugspunkt: ›in diesem Zustand, in dieser Angelegenheit; im Hinblick darauf‹; Ütr. zu 1.
Syntagmen:
sich d. bemühen / erfreuen / üben / verhalten, jm. d. folgen, etw. d. finden
.

Belegblock:

Stambaugh, Friederich. Saufft.
49, 6
(
Frankf./O.
1557
):
Die Schrifft aber helt uns der lieben Heiligen suͤnde und gebrechen fuͤr / nicht der meinung / das wir inen darinnen sollen oder moͤgen nachfolgen.
v. Ingen, Zesen. Ged.
388, 13
(
Breslau
1641
):
Wer wolte ihm doch nun fuͤr eine Schande achten / seinen Namen durch diese edle Kunst der Ewigkeit einzuverleiben / dieselbe in Ehren zu halten / sich selbsten darinnen zu uͤben?
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1281
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Dauon wänten die ainualtigen es wer etzwaz götleiches darinnen, wenn si die pilder also schön geczirte an sachen.
Böhme, Morg.R.
151, 29
;
Mell u. a., Steir. Taid. .
Vgl. ferner s. v.  5,  1.
3.
Temporaladv. zum Ausdruck eines Zeitraumes: ›während dieser Zeit, in dieser Zeitspanne‹; auch relativer Gebrauch.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
5, 12
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
von herzen grunde sei immermer geschriren über das jar, über den verworfen tag und die leidigen stunde, darinnen mein herter, steter diemant ist zerbrochen.
M. Cunitia. Ur. Prop. .