darein,
drein,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung eines Gegenstands / Geschehens in eine räumliche (oder räumlich vorgestellte) Bezugsgröße hinein: ›in diesen Gegenstand, diesen Raum hinein‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Gegensätze:
 1,  1.
Syntagmen:
d. begeren / brunzen / gehen / kommen / sehen, etw. d. binden / drücken / giessen / kneten / lassen / legen / nemen / ordnen / streuen / treiben / triefen / tun / werfen
.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
wir [...] kamen zu einem gantzen hauffen Inseln / deren jede mit so hohen Baͤumen war vmbgeben / daß man nicht dareyn kondte sehen.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl. 28b
8
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
ze dem sehsten mal flevzzet der brvnnen fluz vnde waz man drein wurffe in daz mer.
Sappler, H. Kaufringer
12, 209
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Der paur [...] hies das weib oun alle peit | in den selben püttrich saichen. [...] si prunzt darein.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
welcher jetzt in die capell will, der muͤß durch des fürsten herberg über den gang darein gehen.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
17, 3
(
Augsb.
1553
):
nim ain weiten pfannen, setz vnnder die gansß, [...] lasß das schmaltz dareintrieffen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenne der dachs ain hol hât gemacht, sô kümt der fuhs dar ein gegangen und læzt im seinen mist dar ein.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
28, 35
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
do wart offen und zutrannt | uns das frone paradeis; | und der engel cherubin, | [...] | der lat alle nu darein.
Klein, Oswald
18, 35
(
oobd.
,
1416
):
zu willen raicht ich ir den bart, | mit hendlein weiss bant si darein ain ringlin zart.
Munz, Füetrer. Persibein
586, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
ain wag vmb gürttet dy provincz, | so das draus vnnd dar ein nyemannd mag kumen.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
26a
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
sol ain Iede huel so groß sein daß 14 pare auffs wenigest da raÿn geen.
Ebd.
43
:
es soll auch immer an den pergkmeister khain gelt aus d(er) selben puchsen verlonet od(er) darein gelegt werdenn.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
193, 5
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
76, 4
;
178, 15
;
Thür. Chron.
1r, 24
;
Sappler, H. Kaufringer
7, 239
;
Dreckmann, H. Mair. Troja
10, 24
;
Stopp, a. a. O.
53, 3
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
96, 3
;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 211
.
2.
zum Ausdruck der Ausrichtung einer Handlung / eines Geschehens auf eine (abstrakte) Zielgröße: ›in diese Sache, diese Angelegenheit‹; Ütr. zu 1.
Syntagmen:
d. leiden, sich d. setzen / verlieben, jn. d. setzen
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1619
):
Weil du Reine, Fleisch vnd Beine, | In der Wahrheit geben hast, | Gott bekleidend, drein Er leidend, | Hat getragen vnser last.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
10, 11
(
Frankf./M.
1568
):
Derhalben sol ein jeglicher in seinem Stand / Beruff oder Handwerck / dareyn jn Gott gesetzt / wol zu frieden seyn.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Wann [...] uns dieses [...] Vornehmen der aͤltern Welt / ins Gedaͤchtnuͤß steiget / finden wir in Warheit sattsame Ursach / uns nicht allein so bald darein zu verlieben.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
223, 27
(
Nürnb.
1548
):
Diß bringet nun wider den trost / das diß leyden nur zeytlich ist / [...] darumb sollen wir vnns dest gedultiger drein setzen.
Koller, a. a. O. ;
Sappler, H. Kaufringer
29, 71
;
Bauer, Imitatio Haller
103, 11
.
3.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung eines Gegenstandes mitten in eine Menge hinein: ›dazwischen‹; häufig ütr., dann oft eine Störung oder Unterbrechung ausdrückend.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  2.
Syntagmen:
jm. d. fallen / reden, etw. d. mengen / schmieren, etw.
(Subj.)
d. kommen
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
112, 2135
(
Magdeb.
1608
):
So setzt man ein schoͤn zuckermehl [...] Vnd was sonst ist der Meuse schleck / [...] so mengt man drein / | Ein roͤtlichs toͤdlichs puͤluerlein.
Luther, WA (
1531
):
Drumb geschiecht ihme auch recht, die welt schmeisset flugs mit feusten drein
[›schlägt mit Fäusten dazwischen‹].
Ebd. (
1531
):
Do er [Jesus] sich nun gesetzt hat, ehe dan er anfehet zu leren, fallen ihm die phariseer drein.
Gajek, Seidelius. Tych.
10, 18
(
Breslau
1613
):
Abr gar bald nach dem Sonnenschein / | Das truͤb Gewitter kommet drein.
Schorer, Sprachposaun
8, 18
(o. O.
1648
):
welcher [Carolus der Grosse] die Teutsche Sprache gar rein hat außzusprechen befohlen / daß je niemand einige Flecke drein zu schmieren muͤge veranlasset werden.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
114, 18
;
Koller, Ref. Siegmunds .
Vgl. ferner s. v.  1.
4.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person in einer räumlichen oder (räumlich vorgestellten) Bezugsgröße: ›darin‹.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
66, 12
(
um 1571
, Hs.
1615
):
der eussßere greifliche leib ist gemacht vmb deß vnsichbaren Menschen willen, daß er dareine wohne.
Sappler, H. Kaufringer
4, 262
.