darab,
selten
drab,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes von einer (oft höher) gelegenen Bezugsgröße weg: ›von diesem Ort weg, herab‹; auch ütr.: ›von dieser Sache weg‹.Syntagmen:
d. fallen / faren / gehen / kommen / ziehen, sich d. keren, das vieh d. treiben
.Belegblock:
herre neige den himmel nider | und kom zu uns dar abe sider.
Man sol ouch fliehen alle manigvaltekeit, ouch guͦte ersame gesellschaft, [...]. Und kanst du nút darabe gegan, so ker dich mit aller kraft darabe.
Alls er [Poytislier] den perg dar abe | zw ennde nw was kummen.
2.
partitiv; mit Bezug auf eine Größe, die reduziert wird oder von der etwas abgetrennt wird: ›von diesem Gegenstand, dieser Sache, dieser Materie weg, ab‹.Syntagmen:
d. kommen / trinken, etw. d. brechen / geben / giessen / tun
.Belegblock:
Gleyen wurtzen machtu nen | Vnd darabe dem kinde gen.
Exacolitus ist ain stain manigverbich. wer den in ainen wein legt und dar ab trinkt, daz hilft in für die darmgiht.
Ein [...] bauchet krüglin [...] mit silber vergult beschlagen, darab die handheb brochen.
3.
mit Bezug auf eine Größe, die starke Affekte auslöst oder auf die sich kommunikative Handlungen richten: ›über diese Sache, Angelegenheit, Handlung; davon, daran‹; häufig relativer Gebrauch.Syntagmen:
d. erschrecken / erzürnen / halten / vermerken / wunder nemen, sich d. ärgern / verwundern, d. freude / gefallen / misfallen / wolgefallen haben
.Belegblock:
So den [Topasius] iemand in der rechten handt haltet gegen der sonnen / so gibt er stroͤm von jm vnd feur das man sich drab verwundert.
Auff diesen vertrost vnnd hoffnung gienge der König Arban zu der Königin mit gantz geschwollnem vnnd auffgelauffnem Angesicht [...], Darab erschracken das Frauwenzimmer.
Ein falscher schyn wies offt mag bschaͤhen | so wurd das volck alls sur drab saͤhen
[›sauer darauf reagieren‹].
auff ain zeitt hett er [bapst Silvester] meß zuͦ Rom in ainer kirchen [...]. da komen die tuiffel. darab erschrak er.
also schickt der pundt zuͦ in [den pauren] und lies sie fragen, was ir fürnemen wer. da sagten sie von vil artickel, darab sie gros beschwert weren.
daß sie, die predicanten, irer schmachreden an iren predigten nit abstuenden und dem Interim zuͤwider predigten, darab die kay. mt. schwer misfallen hette.
Dise zeitung ist dem kaiser Carl auf dem reichstag anzaigt worden, darab Ir mt. vast erzürnt worden.
Und da Marius sach, das sich die Teutschen tailt hetten, an dreien orten über das hoch pirg kämen, das sich jederman drab verwundret.
4.
Kausaladv.: ›wegen dieser Sache, Angelegenheit, Handlung; deswegen, dadurch‹; selten relativer Gebrauch.Belegblock:
Wenig dankh noch lohn | darvon | ich bring, | [...] | was freuwd sollt ich nu haben darab?
Das fasten ich wil dilcken ab, | Mein guͦter gromen starb darab.
sollen wir billich einen trost fassen / wann uns Got hie in disem zeitlichen jamerthal angreiffet / unsere kinder zuͦ seinen Goͤtlichen genaden beruͦffet / das wir nit zuͦ lang und vil trawren sollen / und uns zuͦ sehr darab krencken.
das tranck im in den hals schos | zevil, das er sich darab rampf.
das niemant kainerlaj geschray, gelächter oder jubel machte, darab die herren betrüebt möchten werden.
si [...] verstên aneinander selbs nit, werden unains drab.