dürftigkeit,
die
;
-Ø/–
.
›Armut, Mangel am Lebensnotwendigen‹; kennzeichnet die Gesamtheit materieller und (tropisch) damit in Vergleich gesetzter sozialer, psychischer, geistlicher, darunter freiwilliger Armut; im Einzelnen: ›Hungersnot‹; vereinzelt: ›Schmerz, Leid‹; in geistlichem Kontext: ›Armut an religiöser Andacht; geistliche Verkommenheit; Sündhaftigkeit‹; auch: ›Bescheidenheit, freiwillige Armut‹ im Sinne religiöser Askese; vereinzelt: ›geistige Armut, Dummheit‹; in 1 Beleg: ›Bedürfnis, Wunsch‹;
zu  12.
Bedeutungsverwandte:
 13, , (
das
5, (
der/das
2,  12,  1,  3,
1
 7,  1,  1, ; vgl.  2.
Gegensätze:
 4.
Syntagmen:
die d. mannigfaltigen, das fleisch d. tragen
;
d
. (Subj.)
einfallen
;
der d. zu hilfe kommen
;
in d. leben, jn. nach seiner d. aufnemen
;
die d. des lebens / wassers
;
die grosse / menschliche d
.;
die erreichung der d
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
An alle der durftikeit | Die diz vellige vleische treit!
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
30, 5
(
omd.
,
1487
):
Jch [gott] will manchfeldigen dein [Eúe] dorfftigkeitt vnd dein entphaúng Jn smertzen wirsu gebern deine Kinder.
Neumann, Rothe. Keuschh.
4068
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
kein groͤsser armud mag gesin | noch uff erden kein grosser dorfftikeid | danne das ein darffet der wisheid.
Franck, Klagbr.
235, 15
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
Dann wirt die lieb des volck [...] auch vnser dürfftigkeit zu hilff komen / das vns auch narung zufliessen wirt.
Goedeke, Fischart Flöh Haz
1976
(
Straßb.
1594
):
Jch will lieber mit sicherhait | Mein sparsamkait und dörftigkait, | Als deinen überfluß und schlecken.
Jörg, Salat. Reformationschr.
58, 8
(
halem.
,
1534
/
5
):
jch [gott] wird üch schnaͤllicklich heim suͦchen / mit durftikeytt und hitz / die do [...] verzere üwere selen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
über solches hat er [Schertlin] den zunftmaistern und zwölfern nach eraischung aines jeden dürftigkait [...] gelt fürgestreckt.
v. d. Lee, a. a. O.
80, 41
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Sexauer, Schrr. in Kart.
271, 28
;
Schmitt, Ordo rerum
492, 19
;
Voc. Teut.-Lat.
f iiijv
;
Voc. inc. teut.
e iiijr
;
Vgl. ferner s. v.  1.