düngen,
V.
1.
›dem Boden, Acker dung
1 zuführen, etw. düngen; fruchtbar machen‹; in religiösen Kontexten oft bildlich: ›jn. im Glauben stärken‹ (von schwachen Sündern gesagt).Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte sowie Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
dik / dün / viel / wol, auf dem acker d
.; den acker
(z. B. mit mist
), das gut / land, gottes wort
(z. B. mit der märtyrer blut
) d
.; einen tag
(Akk. der Zeiterstreckung) d
.Wortbildungen:
dünger
düngerecht
dunget
dungmist
dungtag
dungtagdienst
düngung
dungwoche
dungzeit
Belegblock:
Wenn man den Acker zu viel duͤngt / so macht mans nicht desto besser.
ein bawer, so auff seinem acker pfluget odder tuncket.
kein besser mist den acker zu tuͤngen sey, denn der von des Herrn schuhen fellt.
Des Herrn fustappen tuͤngen den acker wol.
wenn er [weinstock] wol geerbeitet, getunget, beschnitten und geblatet wird, so gehet er daher mit voller gewalt.
Die welt [...] sol mein tunge mist sein zu meinem lieben weingarten.
Sie sollen nicht Wintzer und tuͤnger sein.
zu tung- und erndezeiten den weg hinder der kirchen hinaus zu geben verwilligt.
Wir sullin [...] alle jar jerlich funf morgen tuͤngen als tuͤngerecht ist.
der hoffman alle jar sin agker zu rechter geburlicher tzyt unsumelich vorgaten sall mit thungen, mit ern unnd mit sewen.
unser herre Jesus Christus der tungete dissen akker mit mergele.
Er dunkte sinen acker, bis er daz her brach durch, | mit manigem Kriechen wacker.
Lob sey dem almechtigen got, | Der sein wort wider düngen thuet | Mit der glaubigen martrer pluet!
dise vier wasser fliessent us dem paradyse in die lant do umb und tyngent das lant.
es solle kain außmann [...] weder wisen noch hanfländer [...] dungen.
darnach spricht man dem mayr zu, ob er den mist gedungt und gefürt hab nach der herrschaft gut und äcker.
was uns der kalte winter hat betwungen, | das wil der meie mit geschraie dungen | [...], den würzlin geben safft.
gilt yegleichew II sekch habern, II tunktag vnd yegleicher ain lamp.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Mon. Boica, NF. ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 278, 4
; Winter, Nöst. Weist. ;
Voc. Ex quo I
720
; Schmitt, Ordo rerum
473, 16
; Schweiz. Id. f.;
Schwäb. Wb. f.;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 127
.2.
›Kot ausscheiden‹; vgl. .
Belegblock:
was wir Esel [zu Rom] fartzen und tuͤngen, das muͤssen die Bestien wol fuͤr Artickel halten.
Dungen misten scheissen [...]. Dungung mistung scheisung.