creatürlich,
Adj.
›gegenständlich, körperlich; (damit:) vergänglich‹ (teils auf dem Hintergrund des neutestamentlichen Gedankens der Fleischwerdung eines
überweslichen
gedacht);
Texte religiösen Inhalts, speziell der Mystik und Scholastik.
Syntagmen:
creatürlicher geist / name, creatürliche gestalt / liebe / weise, creatürliches bild / ding / mittel / werk / wesen / wissen
.
Wortbildungen:
creatürlichkeit
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Nû begert got niht mê von dir, wan daz dû din selbes ûzgangest in crêaturlîcher wîse und lâzest got got in dir sin. Daz minneste crêaturlîche bilde [...] daz ist als grôz als got grôz ist.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
so wirt der creatúrlich geist von dem úberweslichen geist begrifen in daz, da er von eigenr kraft nit mohte hin komen.
die kreaturlicheit einer ieklicher kreature ist ir edeler und gebruchlicher, denne daz wesen, daz si in gotte hat.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 1542
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
hie ist begin vnd ende alles creatúrliches wirkendes, daz creaturlicher wise geworht wurt.
Ebd.
3, 88
:
alle die creatúrlichen werg vnd alle vͤbunge der túgende muͦs hie vnderbliben.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
sol warm in, so muͦs von not kalt uz, sol Got in, so muͦs creatúrlicheit uz.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 131
(
noschweiz.
15. Jh.
):
Nvn horte ich gerne, war vmb es ist, daz got one creaturlich mittel nit mag geben sich selber.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
er laß sich nit einsperren und keiner menschlichen oder creaturlichen gestalt vergleichen.
Jostes, Eckhart
90, 11
;
Sermon Thauleri
15vb, 3
;
Eichler, a. a. O.
2, 111
;
1427
;
Vetter, a. a. O. ; ;