bürge,
borge,
der
;
-n/-n
;
zu
mhd.
bürge, borge
›der Sicherheit leistet, Bürge‹
().
1.
›für einen anderen Haftender, Gewährsmann, Bürge‹;
zu  123.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,
2
.
Syntagmen:
einen b. anzeigen / einstellen / fordern / geben / haben / heischen / ledigen / manen / lossagen / mieten / nemen / setzen / umsetzen / versetzen / vorstellen; eines bürgen bedürfen; ein b
. (Subj.)
geloben / schwören / versterben; ein bescheidener / genugsamer / geschworener / rechter / reicher / selbschuldiger / zerbrochener
›der seine Verpflichtungen nicht erfüllt hat‹
b
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
49, 7
(
preuß.
,
1401
):
Sangande ist burge vor synen bruder vor 1 m. off Johannis.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
674, 13
(
preuß.
,
1402
):
tenetur 25 marc dovor her borge ist vor Heynrich Vorhower.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Stirft eyn man vnde ist her iemannes borghe geweset, de erben mozen ienen gelten, der her borge was.
vnde sal deme richtere borghen setzen vmme des clegers schůlde vnde sine Bůze.
Lau, Qu. Siegburg (
rib.
,
v. 1482
):
Wer ein zebrochen burge wirt, der wettet 6 mr.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1516
):
wer jemantz, der sich weigerde, burg zu werden und nit sein wolt, der solle alle seine gerechtigheit des amptz verloren haben.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1588
):
wan einer sein korn nit betzalte, so soln die burgen gemant werden in die leist zu Esch wie das recht ist.
Köbler, Ref. Wormbs
143, 18
(
Worms
1499
):
Das schlecht Burgen one ersuchen des Haubtschuldners mogen vsziehen.
Köbler, Ref. Franckenfort
7, 14
(
Mainz
1509
):
So sol er schuldig vñ pflichtig sein bürgen zusetzen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
247, 33
(
thür.
,
1474
):
Hath Barbara Wusteners Nigkeln Frunde eyn huß unde hoff vorkoufft, so muß sy ym daz gnoglichin met burgen addir phanden gewehern.
Luther, Hl. Schrifft.
Sir. 29, 26
(
Wittenb.
1545
):
EJn Gottloser / so er Bürge ist worden / vnd gehet mit rencken vmb / das er sich auswickele / Der wird der straffe nicht entgehen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
So mac he burgen von im eisschen.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Nun clagen die burgen zu meins wirts gutern.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
59, 34
(
osächs.
,
1543
):
Auch hat Veit Landysch aldo di burgen des Stenzels losgesagt von im und seine miterben.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
104, 20
(
omd.
,
um 1559
):
Die schichtmaister sollen alle halbe jhare ihre vorstende ader burgen dem berckmeister fuhrstellen.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 157, 8
(
omd.
,
1426
):
dorczu wellen wir gerne vor yn geloben und burge werden.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 119, 5
(
md.
,
1438
):
dovor der genante Heydeke vor in ken Heinrich Hemmerdey burge were wurden.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
37, 7
(
nobd.
,
1336
):
so haben wir fur uns, unsere erben und nachkomen in des zw eynem redlichen burgen gesatzt den ersamen Hannsen Dietzen.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
52, 17
(
nobd.
,
1336
):
Darumbe ist puͤrge Heinrich sin bruder und Ludwig smide sin ohaim.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1377
):
und dúrfte er darúber eins búrgen, so wolte ich gerne sin búrge werden.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1348
):
Ich Hainrich von Enslingen vergih och, daz ich buͥrg bin und die burgschaft halten und laisten sol.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1373
):
darumb můsten 60 purger burg werden, daz allez geschach.
Glitsch u. a., Hofger. Rottw.
80, 8
(
schwäb.
,
um 1435
):
ieman [...] der ir bürg oder schuldner gen iemand worden ist.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Du bedarfst gar wol ains borgen, | Das dir zu trawen wer.
Kläui, Schweiz. Urbare
190, 17
(
halem.
,
1331
):
Wa ouch ieman kuͥnt und uff einen hofman klaget, der sol buͥrgen geben.
Leisi, Thurg. UB
5, 214, 20
(
halem.
,
1348
):
gib ich den selben minen herren disen brief versigelten mit minen aigen insigel gehenket an disen brief zu miner búrgen insigel der vorbenempten.
Schib, Urk. Laufenb.
174, 8
(
halem.
,
1497
):
das wir an statt der aberstorbnen buͥrgen buͥrge sin wellent.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 142, 18
(
moobd.
,
1362
):
vmb devselb gewerschafft han ich ze ainer gewizzhait zů mir ze rechtem porgen gesetzt meinen vorgnanten oͤhaym.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Ob der richter einen knecht vahen wil umb seinen wandel, mag er puͤrgen gehaben auf das recht, die sol der richter nemen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Sein spruch war: ,hüet dich vor geltschuld und vor pürgschaft, pürgen tuet man würgen‘.
Mell, Steir. Weinbergr.
139, 18
(
smoobd.
,
1543
):
wann ainer ain weingarten verkauft und nimbt umb die schuld pürgen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
152a, 22
, (
sslow. inseldt.
,
1378
):
do darf nymant bezeichen dez chindez gut noch purgen seczen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
27, 26
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
die Pürgen haben ihm śein Leben errett.
Weizsäcker, a. a. O.
134, 32
;
210, 18
;
237, 20
;
241, 34
;
Helbig, a. a. O.
3, 144, 11
;
4, 34, 5
;
35, 8
;
75, 11
;
5, 117, 37
;
Wendehorst, a. a. O.
37, 7
;
68, 23
;
112, 28
;
Schmitt, Ordo rerum
255, 29
;
31
;
658l, 3
;
Hulsius
C ijr
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 123
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 874
;
Shess. Wb.
1, 1236
;
Öst. Wb.
3, 625
f.;
1438
;
Vorarlb. Wb.
1, 494
f.;
2.
›Bürgschaft‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2, , , .
Syntagmen:
b. geben / leisten
.

Belegblock:

Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
um 1540
):
ehe und zuvor er zue sollichem gehoere komen muege, daß man ime gegen ein erbaren rait die verordneten der ampter setze, sall er genoichsam burge und caution setzen.
Küther, UB Frauensee
119, 34
(
thür.
,
1350
):
wollen leiste gute buͤrgen, werden wir gemanit.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Ist imant hi, der borgen wolle, man gibet si im zu borge uf ir recht.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 411, 1
(
omd.
,
1431
):
Och hot der scholcz niclus dozelbist czum Spigelberge seyn erbe meth czu burge vorsatczt.