1
busch,
bosch,
der
;
-es/-e
(+ Uml.);
zu
mhd.
busch, bosch
›Busch, Gesträuch‹
(); Etymologie unklar, da sowohl
germ.
Ursprung und damit eine Entlehnung aus dem Germanischen ins Romanische als auch eine Entlehnung ins Germanische aus der
mlat.
/
rom.
Wortgruppe
boscus, buscus
›Wald, Gebüsch‹
möglich ist (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 187
).
1.
›Strauch, Gebüsch, Gehölz, Wald‹.
Phraseme:
in die büsche gehen
›vor etw. ausweichen, flüchten‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1, , .
Syntagmen:
in den büschen herumschweifen / jagen, sich unter einem b. verbergen; der blühende / brennende / feurige / finstere / grüne b
.
Wortbildungen:
buschholz
(a. 1498),
buschtag
›Tag in der Woche mit Erlaubnis zum Holzschlagen im Wald‹ (a. 1671).

Belegblock:

v. Ingen, Zesen Rosenw.
63, 24
(
Hamburg
1646
):
Wan nuhn meine mutter / di es verdreust / daß si mich in den buͤschen sol sehen heruͤm schweiffen / solches nicht wahrnimmet / so ist si blind und nicht ich.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
28, 1
(
preuß.
,
1414
/
22
):
der hoff czinset vor 14 huben pusch, wiltnisse und wenik acker 3 m.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1624
):
so solle solchs durch offentliche kirchenruff interdicirt und verpotten werden, das niemant feur in den busch pringe.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1664
):
soll der waldgräf in deren büschen so viel holz abhauen und verkaufen zu laßen macht haben.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Waldt hůrst bosch forst gehoͤltze.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
In dissen gezeiten sso erscheyn got Moysi yn dem bornenden pusche.
die kinder worden uf das velt geworffen yn die pusche, das sie die wolffe gefressen.
Luther, WA (
1537
/
40
):
das er nicht gehe in die pusche und far her mit seinem kostlichem opffer.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
66r
(
Leipzig
1588
):
als den 14. tag Decemb. des 1571. Jars / gegen Abend / zwischen Haugsdorff vnd Giersdorff im Pusche auff sie gewartet.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
37, 16
(
schles.
,
1378
):
mit dem Bawmgarten vnd sunderlichin mit pusche der do heisset der Tamvalt.
Jahr, H. v. Mügeln
72
(
omd.
, Hs.
1463
):
das für tet nicht dem busche we | den Moises sach brinne vor.
Gille u. a., M. Beheim
262, 26
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Her Moises wundert ach, do er vor im sach ston | den pusch an schaden prinnen.
Bell, G. Hager
549, 3, 11
(
nobd.
,
1611
):
Die andren wurden gar ellent | an die Büsch vnd Beimen ge hencket.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Eines moles geschach, das des küniges yeger und der knabe Sigebreht des küniges sun jagetent in den böschen und welden an der Yllen.
Goedeke, Fischart Landlust
158
(
Straßb.
1579
):
Dann alsdann sucht er seine lust | Mit hetzen im feld und im busch.
Kollnig, Weist. Schriesh.
289, 15
(
rhfrk.
,
1668
):
Ein busch, daß Börlich genant, liegt gen Neützenhoff uff 60 morgen ungefehr.
Morrall, Mandev. Reiseb.
135, 18
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Do ranttend in die fyend nach und wondent der kayser wer by in, und die wil verbarg sich der kayser in ainen dicken busch.
Anderson u. a., Flugschrr.
25, 7, 30
([
Augsb.
1522
]):
daz hat d‘ Lantzknecht als gehert wañ er nach darbey wz / hinder ainem pusch.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Du bist noh als ein erschrockkens hesli, daz in einem buschen verborgen lit.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
in den fürpergen, darinnen jung poschen und laubholz wächst.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der vasant traurt in trüebem weter und verpirget sich dann in den wälden und in den puschen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
2, 34
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Zu der zeit der pusch ward glüen.
Bremer, Voc. opt.
1, 231
;
Schmitt, Ordo rerum
32, 22
;
Voc. inc. teut.
t viijv
;
Hulsius
C ijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 882
;
Shess. Wb.
1, 1247
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 296
;
379
;
2.
›der von einem Strauch, Baum abgebrochene belaubte Ast‹.

Belegblock:

Tittmann, Schausp. 16. Jh. Krüger
31, 540
(o. O.
1580
):
diß alles soltu han zu lon, | dast wider mein gebot getan. | nun sag mir, Adam, warumb du | mit einem pusch dich deckest zu?
3.
›Bund, Bündel, z. B. von Blumen, Federn, Haaren‹.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
96, 16
(
Mainz
1485
):
ettlich nemen disser blomen eyn buschlin vñ hencken sie vber die dor der stoben.
Luther, WA (
1537
/
40
):
Do fhuren die Phariseer zu und blieben nicht bei der gemeinen weise, sondern machten grosse knopf, busschlin und Zotten dran.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
den du bey jenem Eck selbander herkommen siehest mit einem busch Federn, güldiner Kette vnd zerfetztem Kleid, ist ein Ertzheuchler.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
606
(
oobd.
,
1607
/
11
):
2 püsch von langen indianischen rabenfedern.
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 69
.
4.
ein Flächenmaß, bes. für Wald.

Belegblock:

Kollnig, Weist. Schriesh.
219, 22
(
rhfrk.
,
1559
):
Wan man jährlich zu Großsachsen holz außgibt, so ist man dem hoffman gleich wie eim andern gemeinsman auch ein busch oder schlag zu geben schuldig.