burt,
die
;
-Ø/–
.
1.
›das Gebären, Geborenwerden; die Geburt‹;
zu I, 1.
Syntagmen:
die b. des herren / kindes, vor / nach Christi b
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dô Cristi unsirs hêrrin jâr | tûsint und drîhundirt gar | unde sibbene vorgân | wârn von sînre burt her dan.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
der irste strit, der nach gotes burt geschach.
Gille u. a., M. Beheim
117b
, 436f. (
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Daz sy ain muter ist und dǎ | pliben ist ewige juncfraw | vor der pürt, in der pürte, | Nach der purt und all czeit.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Als köng Pharao gfencklich hett | Das volck Israel gar durchauß [...] Den kindsammen bot ohn schamröten, | Die knäblein in der burt zu tödten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
145 jar vor Troy erstörung, das ist 1351 jar vor Cristus purt.
darnach do man zalt 41 jar vor Christus purt da ward kaiser Julius ermordt von den Römern.
Ebd. (
schwäb.
,
n. 1507
):
der kinder purt folgt hernach.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Da ist ernewert worden die ketzerey und seckt des kaysers Leonis des ersten nach der burt Cristi.
Buijssen, Dur. Rat.
22, 9
(
moobd.
,
1384
):
Das gloria in excelsis gehoͤrt zw der schar der engel, die den hertern chundaten die fraid der puͤrd unsers herren.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
109, 6
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wenn etleich sint von der purt auff vnd von iugent ledig von iren conplexen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn man in [Samius] pint an ain hant ainer frawen, diu in der purt arbait, sô helt er die purt auf.
Gereke, Seifrits Alex.
572
(
oobd.
, Hs.
1466
):
nu ich die wunder han gesechen | die zu der purd sind geschechen.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
daz man die frawn nach der purd in sol laiten, und daz dhain phaff an liecht dhain mess sol sprechen.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
62, 10
(
oobd.
,
1. V. 15. Jh.
):
Welch fraw ein geprechen hat nach der purt, die trinck des wassers.
2.
›das Geborene, (neugeborene) Kind‹; Metonymie zu 1.

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Wan da niemands, weder burt noch mag, man noch wib, her noch knaͤcht, gsel noch burger, des andren verschont.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 119
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
du immer wernder selden stam, | dein raine purd was wunnesam.
3.
›Abstammung, Herkunft, Geburt‹.
Syntagmen:
stam und b. sagen; von geringer / hoher b. sein
.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
O meit, do sichst zw an den bort | Den du pey dir hast ewig dort, | Dein eingen sün, des vatters bort.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
der hertzogin hofmaisterin, von geburd aine von Camer und Ludwig Pärtin, witib, von Purd ain Ligsaltzin.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
39, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Ich sag sein stamm und purdte - | ist doch von hoch und küngclicher art.
Munz, Füetrer. Persibein
25, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Gaban wol an im spurte, | an seinem schönen leib, | er [chnab] wär von hoher purte.
Ebd.
518, 5
:
dy nacht si hetten maniger hannde frag | von art, nam, purd, welicher ennd der lannde.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Agathocles, ein schlechter man von geringer purt (war nur eins hafners sun).
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Di furstin edel und auserchorn | Het megde vil und vrawen tzart | Von purd und auch von edler art.
Leidinger, A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
Der selben vater was von Burgundi, und dy muter was von Bayren, und waren reich und forchten got und waren gar nahent von der purd kunig Pipino.