bulen,
V.
Belegblock:
Ich will nennen den sin̄reichen Poeten Ouidium / hat er nicht das edel außerlesen bůch von der kunst zu Bůlen [...] beschriben?
Die Nacht das schwartze Kind kam mit Gewalt gedrungen | Mann ging zum Buhlen hin.
dÿ weÿber wollen gemeinlich tantzen und bülen.
Mit pueln und spieln zu gewinnen | Darff auf-mercklicher sinnen.
Mer ain Ergeüdiger bůlender torochter Ritter mit namen Traso.
so het sich ein Spanier heftig gebraucht, im gesicht zu buelen, wie iren gewonhait.
Mit dem gesichte Bůlen.
Der ist eyn narr /der bůlen will | Vnd meynt doch haltten maß vnd zil.
Wer do bůlt, der sicht nit me, | Vnd ist jm on kranckheiten we.
lass si aftnesen puelen hunz daz der peitl gar vol wirt.
Da war er gar frei, het ain gueten muet mit den jungen edelleuten, die man zu im setzt, trunken, assen, puelten.
dorumb ain jeder minner tracht, | damit er bül, das er des schimpfs müg glachen.
Phraseme:
jm. das weib bulen
›js. Weib verführen, jn. mit dessen Weib betrügen‹.Belegblock:
Owe der frawen leibe, | [...] geparn zu ainem weibe, | die auff der erden nympt und pult | Ainen geweichten brister.
Ebd.
349, 13
: her Apselon der schäne | pult seines vater weip.
Fürwar er ist euch ein schaͤdlich gast | Ir achten nit / das das ander leüt | Von ime warnemen allezeit | Und meynen das er bůl ewer fraw.
Du soltest an sehen das der ritter vor dir mich gebůlet hat.
Hans von Hutten hett gar ain schön weib das bůlt im der hertzog.
der [künig] ward von ainem, dem er sein weib puelet, erstochen.
Belegblock:
Luther, WA (o. J.):
Denn ich fuͤrchte nichts so hoch, denn das nicht der Teufel umb euch bule.
Wol drei gesellen gut | dy pulten umb ain maget.
so pult man palt v̈mmb schöne frawen.
Wie zůden megten gselten sich | Die vmb Penolope langzyt | Bůlten / vnd moͤcht jn werden nit.
sagt, wie er umb si puelt, unêrbar sach an si angesunnen und angemuet het.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 351
.4.
mit präp. Anschluß (mit
) ›mit jm. ein Liebesverhältnis haben‹, dann auch ›mit jm. Unzucht treiben‹; auch ütr.; Belegblock:
Antonius [...] nam Cleopatra [...] zo eme wive, dae Julius vurzitz mit plach zo boilen.
Die groß Babilonisch hůr / auff dem hohen pferd / die mit allen heyden / Fuͤrsten hat gepůlt / sol on al schwerd veryagt werden.
als eine stoltze / wilde / geile und hurische frau / die sich in ihrer brunst immer nach schoͤnen Maͤnnern umbsihet / mit denselben zu buhle.