brünstig,
Adj.
1.
›vom Brennen befallen‹;
zu  1.

Belegblock:

Haage, Hesel. Arzneib.
4r, 5
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
welcher mensch ist prunstig an der leberen und an dem milcz.
Dietz, Wb. Luther f.;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
3, 1186
.
2.
›Dämpfe aussendend‹;
zu  3.

Belegblock:

Eis, Gesundheitsl.
151, 36
(
oobd.
,
1520
/
30
):
die vil heubtwetag haben, soͤllen die fruͤchte vermeyden, wann die schwaden oder bruͤnste, die von yn auf steygen yn das heubt, betrüeben die synne vnd das hyren, verstentliche wuͤrkung hyndern sie, wann keyn dinck ist als schwadenig oder bruͤnstig, als die fruͤchte seyn.
3.
›brennend, glühend, leidenschaftlich, inbrünstig‹; zu  4, 5.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. .
Syntagmen:
brünstiger glaube, brünstige andacht / liebe, brünstiges gebet
.
Wortbildungen:
brünstigkeit
.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
wan vnser glaub durch erinnerung vnd betrachtung der Symbolen / so feürig vnd brünstig wirdt.
Luther, WA (
1546
):
demut gegen Gott, nach bruͤnstiger liebe, vnd allen guten wercken gegen dem nehesten.
Luther. Hl. Schrifft.
Röm. 12, 11
(
Wittenb.
1545
):
seid nicht trege / was jr thun solt. Seid brünstig im geiste.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
191v, 49
(
Leipzig
1588
):
Rechte Liebe vnd Freundschafft / kan nicht verzug leiden / Sondern ist hitzig vnd bruͤnstig / je ehe / je besser jr Ampt zu foͤrdern / Wie es auch die Noth erfordert.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Zeuch vnser hertz vnd gmuͤt zu dier | Das wir mit hertzlicher begier, | Dich vnd dein ehr suchen allein, | Dir recht zu dienen bruͤnstig sein.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
107, 32
(
Nürnb.
1548
):
das ein tegliche besserūg folgē sol / das man in hoffnung vn̄ glauben stercker / in der lieb bruͤnstiger / an guten wercken reicher [...] werde.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
so woͤllen wir doch ietzan noch pruͤnstiger tringen, dass unsere macht nit langsamer zůr färlikeit dan zům sig bi gůter zit uch zů ile.