brül,
briel,
der
;
–/-e
;
zu
mhd.
brüel
›bewässerte, buschige Wiese, Aue, Brühl‹
(), dies aus
mlat.
bro(g)ilus
(
Kluge/S.
1995, 139
)
– Häufig als Bestandteil von Ortsnamen.
›feuchte (mit Buschwerk bewachsene) Wiese‹.
Syntagmen:
einen b. hegen / verleihen
.
Wortbildungen:
brülsteg
(a. 1551).

Belegblock:

Wopfner, Urk. Agrargesch.
335, 30
(
mfrk.
,
v. 1392
):
dasz unse hern ir fri aichten und iren frien bruele maicht haint zo sniden und zo meen, wanne si willent.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
16. Jh.
):
soll ein ambtmahn dass hew im brüll lassen mehen und zetten.
Lamprecht, Dt.Wirtschaftsl. (
mosfrk.
, Hs.
16. Jh.
):
die fuhrleut müssen das hew in den 2 bruelen in das schloß führen.
Koeniger, Sendgerichte (
mosfrk.
,
1641
):
erkennen eines hern abten [...] aachten, mesen, bruelen, wiesen und veld allerdings zehentfrey.
Thür. Chron.
17v, 21
(
Mühlh.
1599
):
in dem Bruel wondte ein Möller der hies Erfft.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
um 1525
):
der auch predigt hie auserhalb der stat in der schießhütten auf dem pruel.
Sachs (
Nürnb.
1536
):
Du bist unlustig wie ein prül, | Stinckend und trüb wie ein misthül.
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 131, 6
(
schwäb.
,
um 1450
):
lit hinder dem bongarten stoss an Cuntzen des Wůrers wiss und ain wislin ze Northain ist 1/2 mansmat stoß an der von Rottenmünster pruͤl.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1435
):
so sy zů und an den vor geschriben bruͤl mit siner zůgehoͤrd och zů den zwain pfunt geltz usser der Astin hoff ie gehept hand.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 465, 22
(
alem.
,
1361
):
uffer 3 brülen ze Benzingen 2 fůder höwegeltz.
Leisi, Thurg. UB
6, 400, 30
(
halem.
,
1366
):
den bruͤl, gelegen ze Lomas, den man nemt Franzen bruͤl.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
der ber ist ufgewecket, | gar tief us siner huͤl, | man sach in uf dem bruͤl.