brücke,
die
;
, auch
-n/-n
.
1.
›über einen Wasserlauf führendes Bauwerk, Brücke‹, auch ›Zugbrücke‹; bildl. und ütr. für ›Hilfe, Unterstützung‹.
Syntagmen:
eine b. abbrechen / ablassen / abtragen / abwerfen / auswerfen / bauen / bessern / erhalten / fallen lassen / fegen / machen / niederlassen / niedersenken / reparieren / schlagen / sehen / senken / versperren / volbringen; eine alte / aufziehende / gewölbde / grosse / hängende / hohe / hölzerne / köstliche / lange / neue / schöne / steinerne b
.
Wortbildungen:
brükampt
(a. 1472),
brükgarbe
(a. 1290),
brükgut
(a. 1414),
brükman
(a. 1340),
brükmaut
(a. 1479),
brükstal
(a. 1647),
brükständer
(a. 1697),
brükstein
(a. 1407).

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
217, 28
(
preuß.
,
1408
):
3 m. 4 sc. vor das selbe czymmer von der brucken bis in den holczgraben czu brengen.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
am graben, da die steynbrugke ist, muß auch 2 elen thieffer gemacht werden und ein brugken daruber.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2888
(
Köln
1476
):
So braychen dye dat eyne stuck, | Dat noch dayr hielte van der bruck.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1619
):
Du bist die starcke Brucken, | Daruber alle Frommen, | Wol durch den Strudel kommen.
Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1492
):
nachdem sie zuweilen an der brucken zu Triere buwen muessen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
ime jare 1497 [...] waz ußgemaicht und bereit daz zollehues uff der brugken.
Thür. Chron.
5r, 14
(
Mühlh.
1599
):
Ancus Martius / der bawete [...] die Bruͤcken vber die Tiber.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
44, 7
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Syngui di stat dy hot vj steyn bruckin also gros das undir eyner iclichen bruckin mak geen eyne groze galeyde.
Stackmann u. a., Frauenlob
2, 20, 7
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
do wart daz criuze ein immer wernde brücke, | die worchte Crist.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
131, 10, 41
(
schles.
,
um 1350
):
Di brukke, di do ubir den selbin grabin get, di do wart gedackit mit huͤrdin vnde mit erdin.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 416, 14
(
omd.
,
1431
):
aldo man eyne brucke bynnen des wirt machen obir die Weissel.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1400
):
di floss liessen si den Rein ab rynnen an di pruk, di vor Strospurg in dem Rein waz.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
die, die prücklein vor iren heusern haben über den Vischpach, sullen die selber aufheben und abtragen lassen.
Roloff, Brant. Tsp.
2299
(
Straßb.
1554
):
Die erst bruck über den Rhein gemacht.
Morrall, Mandev. Reiseb.
5, 6
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
ain schoͤn stainin bruck, die gatt uͤber ain wasser.
Sappler, H. Kaufringer
1, 280
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
da waren si komen ze ainem pach; | das was ain wasser schiffreich. | darüber gieng ain prugg geleich | hin gerichtz zuo ainer stat.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
graf Ulrich [...] hat die prugken und thor alles wol verspert gefunden.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1345
):
wer uͥber die bruͥgge durt die stat ze Inderlappen varn wil, daz der gebe von jelichem fůder zwen phenninge.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Acheniss waz all umb legen | Daz ze brugen noch ze wegen | Nieman strausse mochte han.
Thiele, Minner. II,
8, 35
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
mynn ist ein bruck | uber mangen dieffen furt.
Merz, Urk. Bremgarten
295, 8
(
halem.
,
1434
):
dz die uon bremgarten holtz mugent hoͧwen in allen froͧnwaͤlden zů iren bruggen.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
Swer mit holz oder mit flözzen an die prugk vert, swenn die prugk ir höch, ir leng und weit und recht hat nach des buochs sag, so sint die holz des prugkhayn.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
keiser Karl [...] lies ein prucken machen auf scheffern uber die Donawͦ.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1426
):
der [Salczpurger züllen] sol damit zu Lauffen an der prukken ligen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die [natern] man daselbs zu Pettaw durch die pruckh sach swymen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
95b, 22
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Welch wagen E auf dy prucke chvͤmt der sol erst vber gen.
Qu. Brassó
4, 498, 28
(
siebenb.
,
1529
):
der Maylat aber hat sich under einer Brucken bis in die Nacht erhalten.
Kollnig, Weist. Schriesh.
29, 12
;
102, 21
;
154, 6
;
v. Tscharner, a. a. O.
28, 6
;
28, 15
;
45, 15
;
74, 22
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 250, 11
;
301, 12
;
747, 11
;
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 141, 31
;
159, 14
;
3, 354, 4
;
Päpke, Marienl. Wernher ; ; ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ; ;
Dirr, Münchner Stadtr. ; ; ; ; ;
Weber, Füetrer. Poyt.
44, 2
;
47, 1
;
55, 2
;
Schmitt, Ordo rerum
48, 9
;
Voc. inc. teut.
d iijv
;
Hulsius
C jr
;
Dietz, Wb. Luther f.;
Preuss. Wb. (Z)
1, 829
;
Bad. Wb.
1, 340
;
Öst. Wb.
3, 1135
f.;
2.
›Brettergerüst, Tribüne, Podest, Schaubühne‹.
Syntagmen:
eine b. aufbauen / aufrichten / machen
.

Belegblock:

v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
Wenn mans kan haben, mag man im abgang auff der Brucken in einer ordnung rumb gehn vnd also singen biß zum abgang.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
da sie nun für die prugk kamen des kinglichen stůl, stonden sie von iren pferden ab.
Ebd. (
schwäb.
, zu
1548
):
man hat auch schon drei tag an den bruggen gemacht, ist aber in ainem tag widerumb abgebrochen worden.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1530
):
Uff den 24. februarii hat man ein grossy hohy brugk gemacht, vom palast über den blatz bisz in die kirchen.
3.
›breite Lagerstatt aus Brettern am Ofen (in der ländlichen Wohnstube)‹.

Belegblock:

Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
Ind lach also in Johan Cannus huse vp der Bruggen.
Chron. baier. Städte.
469, 18
(
moobd.
,
1397
):
Da wir anklopften und meins herrn auf der prugkh warteten, da sprach ich.
Schmeller/F.
1, 347
.