brüchig,
Adj.
1.
›spröde, zerbrechlich, schad-, mangelhaft‹;
zu
1
 15.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
68, 13
(
Frankf.
1535
):
Die blům des steyns heyßt Fuca / an jm ist ettwas das scheinett durch seine substantz gleich dem mülstaub / ist bald brüchig.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
27, 10
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
unvolkomen, brüchig und etwi vil mit sünden fant ich sie alle.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
das ich werd gerochen wider die die do prúchig gemacht haben vnser reich.
Pyritz, Minneburg
1657
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Doch sich min sin verzabelt, | Daz er wirt witzen bruchig | Und an dem libe suchtig.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
340, 9
(
schwäb.
,
1408
):
ob der egenant insigel ains ald mer zerdrukt, mißkert oder brúchig wurde.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
301, 19
(
orhein.
,
1372
):
findet man etwas bruchig, das sal gebessert und gemacht werden.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1037
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein schaln von augstain in silber vergult gefasst, ist etwas brüchig.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1585
):
Ob aber etwa ain nachtbar ein brüchiges hauß hat oder verdurb durchs feuer.
2.
›gesetzes-, treu-, vertrags-, wortbrüchig‹;
zu
1
 4.

Belegblock:

Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
64, 23
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Welcher hirinne pruchig befunden, dem sal furder in dieser stadt vorpoten sein, hakenwerk zu treiben.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
77, 8
(
omd.
,
1563
):
Welcher in diesem auch bruͤchig befunden, soll des steins und gekreczes verlustiget sein.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
wo aber einer [ler jung] bruchig wurde [...] so soll im der meister nachfragen.
Brandstetter, Wigoleis
231, 13
(
Augsb.
1493
):
der verwalt morder het sy für vnrecht ersehen, wann ee sy jrer keüschen eelichen lieb wolt brüchig werden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
die mainaid und prüchig worden sind an irem rechten herrn.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
um 1400
):
in allen stetten wurden si under enander brúchig umb der Juden gůt.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
Wer es übersiht, der ist keiner friheit me genosz und ist brüchig an cristenlichem glǒben.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1513
):
allso, weliche harin brüchig erfunden, das die mit dem kercker und andren ordenlichen bůssen gestrafft sol werden.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
also entfliehen sy den tod umb ir brúchig schuld.
Niewöhner, Teichner
610, 143
(Hs. ˹
moobd.
,
1469
˺):
als er der frawn gab die ler | die an der ee was worden pruchig.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Der künig Josias [...] wolt an seinem lehenherren nit prüchig werden.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1629
):
so sint die uberweisten zeugen und der si laitet prüchig im rechten.