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bruch,
die
;
–/-e
, auch
;
zu
mhd.
bruoch
›Hose um Hüfte und Oberschenkel‹
();
germ.
oder
kelt.
Ursprungs, Herkunft umstritten (
Kluge/S.
1995, 138
).
›kurze, Lenden und Oberschenkel bedeckende Hose; Kniehose, Unterhose‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
eine b. abziehen / anhaben / anlegen / feil haben / kaufen / schneiden; eine gefärbte / grosse / gute / leinene / zerrissene b
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
9, 17
(
preuß.
,
1404
):
in der trappanie: [...] 1000 par hemde und bruche.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
159, 26
(
preuß.
,
1448
):
36 gehenge zcu plathen, item 5 bruche.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Dyne kleyder seullen wyr verdrincken, | Idt sij beltz, rock, off wambus. | Des moystu all kommen uyss, | Kogell, broich und hosen, | Dat moystu allet laissen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Wenn sie zsamen giengen ins Bad, | So bhieltens an Hosen vnd Schuch: | So dorfften sie sunst keiner Bruch.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
12, 10
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di ediln tragin bruche von lywote odir von sidynen tuchirn.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Und hat an weder hem noch bruch.
Ebd. (
Nürnb.
1563
):
Darbey da lag auch dises buch, | Dergleichen die zerrissen bruch.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
etliche fluhent barfuͤs und one bruͤch.
so sü koment an die geischelstat, so zugent sü sich us barfus untze in die bruͤch.
Morrall, Mandev. Reiseb.
145, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
die fröwen tragend in dem land bruͤch als wol als die man.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wiewol der an jaren zimlich alt, nochdann het er ain solliche unruhe in der bruech, das im der wadel in etlichen wochen weder tag oder nacht [...] nit mocht gebogen oder geschwecht werden.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
512, 47
(
halem.
,
1431
):
aber schnider mugent wol uss rowem linim tůch und zwilchen hempter, hosen, bruͤch, aͤser, juppen und gewand schniden.
Fuchs, Murner. Geuchmat
3520
(
Basel
1519
):
Von arraß koufft ich ir ein důch, | Do macht sy mir ein linen brůch.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das er auff steen und zu stůl geen múszt, und nicht mer an im dann die prúch hett, súst plóssz und nackhet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wen einer mit züchten nur ain pruech nit recht hiet angelegt, es hiet sich einschreiben müessen lassen.
Wackernell, Adt. Passionssp. Pf.II,
1369
(
tir.
,
1486
):
So muestu mier kaufen ein ellen tuech; | Wan ich darf gen dem winter ein guete pruech.
Schmitt, Ordo rerum
215, 33
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
3, 1132
.