brocken,
der
;
–/-Ø
.
– Zur Lautung von 'Stück / Brocken' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
›abgebrochenes, abgeschnittenes (klumpenförmiges) Stück, z. B. von Nahrungsmitteln (Brot, Käse, Fleisch), Holz, Steinen‹; auch ütr.
Phraseme:
etw. mit brocken tun
›etw. mit Unterbrechung, stoß-, brockenweise tun‹.
Syntagmen:
die b. auflesen / fallen lassen / geben / nemen / schenken / schlecken / schlinden
.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1693
(
rib.
,
1444
):
Want ich en bestoent nye die lere | Dat ich machde kurste, brocke off broit.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1567
):
dan domals regnirde die pest noch hin und widder in Coln und hat sint der sterbden mit brocken nehe uffgehort ins veirte jar.
Luther, WA (o. J.):
Ander leute [...] schreien Ah und weh darnach, schnappen gyrig darnach und lesen mit freuden die broͤcklin auff, die wir hinweg werffen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Und si hûbin ûf daz da ubir bleip, zwelf korbe vol brockin.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
226, 9
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Man soll auch bisweilen bröcklin davon fallen lassen, doch nicht zu viel, damit er [fuchs] sich nicht anezte.
Gille u. a., M. Beheim
99, 438
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
war umbe | nÿmstu mir dann mein brokel, die | ich mir het ein gebroket hie?
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Vil grob brocken ich schlicken muß | Bey mannichem noch gröbern püffel.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Gib in der broͤckelin von dime richen tische.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1515
):
er sol auch ainem ieden arbaiter geben ain ortwerd ziger oder pröckl von ainem käs paiderlai.
Schorer, Sprachposaun
7, 9
(o. O.
1648
):
es sey jhme eine Schand / in Franckreich gewesen seyn / vnd nicht Frantzoͤsische Brocken mit vnter dem Teutschen außwerffen.
Schmitt, Ordo rerum
191, 8
;
Voc. inc. teut.
d iijv
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 68
;
Dietz, Wb. Luther ;
Öst. Wb.
3, 1015
f.