brinnend,
Adj.
1.
›brennend, entflammt‹;
zu  1.

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
18, 3, 30
([
Straßb.
]
1523
):
Das Concilium zů Costnitz hat Hieronymum vnd Johannem Huß verbreñt / weren etlich des brinnenden fewrs wirdig gewesen.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
Lucerna brinnents liecht.
Bauer, Imitatio Haller
100, 23
(
tir.
,
1466
):
die vnkcheüschen menschen die werden da leiden in dem prinnenten feur, das da gemacht ist von swëbl vnd von pëch.
2.
›glühend, heiß, inbrünstig, brennend‹; zu  2; ütr. zu 1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
als ein brinnender brant, der alle zît brinnet, und der brant enist niht anders dan der heilige geist.
Sermon Thauleri
13r, 14
(
Leipzig
1498
):
Das fewer ist anders nicht dā brynnēde liebe tzu got.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Braunhild, Brunhild, ein brinnende lieb und huld.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Die siebendt Rose in diesem Krantz, | [...] Die brinnent Andacht ist sie genannt.
Heydn. maister
38r, 18
(
Augsb.
1490
):
als er vierund neünczig jar alt was hat diß werck mit prynnendem geist williklichen gemacht.
Schmidt, Rud. v. Biberach
41, 13
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Es ist enhein stimme hoͤrberlicher deme gemaln denne si ein brvnnendv begirde.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Got daz wort hât dri betútunge: daz ist der brinnent Got und der erlúhtend Got und der kreftig Got.
3.
›angezündet, entflammt, brennend‹;
zu  3.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1485
):
mit prynnenden fackelen ime entgegn gingen.
Serranus (
Nürnb.
1552
):
Brinnend Kertz oder Liecht.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
und můsten alltag mit prinnenden kertzen gan.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Dem hymel hat nachgefolgt kayserliche mayestat in aynem praunen sameten rock, ain brinnends liecht in der hant tragent.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
aines morgens kam der gedacht herzog mit prinenden liechten und fackeln yn predigerkloster.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
hat ein yeder ain prinnen windliecht in der hand gehabt.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Des sternes glast flamt als daz fewr | Und als die prynund chertzen.