brinnen,
V., unr. abl.,
– Vgl. Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
.1988, 274
1.
›in Flammen stehen, brennen‹.Syntagmen:
der berg / ofen / spies, die kamer / kirche, das haus / kloster / schlos
(Subj.) b
.Belegblock:
in der selben wile do hüp es an zü prinnen in Perperian.
Der bruder warf sin kint in den brinnenden oven.
und hub an zu prinen vor 3 oren in die nacht und pran ab.
do zünten sie doch die weld an, daz sie zu zeiten an 5 oder 6 enten prunnen.
da pran des Stangen, naglers, haus hinten am Kolben.
Es sindt etlich tausendt seel hinnen, | Die also bratten unde brinnen.
Und bran an Hend und an Fuͤssen und leid die Pein drei Tag und starb.
wär sein hauß vast prinnen säch, | im wär darauß ze fliehen gäch | das er da nicht würd schadehaft.
Er [...] sahe von verren prinen ein helles groß feüer.
da fieng es zu Biberach in der statt an zů brinnen und pran bis an andren tag.
Sant Peter in den hoff och kam | Zů dem fúre das da bran.
So můß die welt leid gewinnen, | Wenn sy sicht die wasser brinnen | Vnd das ertrich überall.
Hat ein perg, der print stäts, haissen wir Giblmont, die alten Aetna.
Der mensch der mag nicht verpergen das feür in seiner schossen, das seine chlaider nicht prinnen oder gen auf den prinnenden cholen, das die solen seiner fües nicht verprenntt werden.
Schmitt, Ordo rerum
8, 10
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 218
; Öst. Wb.
3, 981
f.2.
von Leidenschaften ›entflammt sein, glühen, brennen‹; ütr. zu 1.Syntagmen:
die begierde / liebe / minne, das herzblut / herz
(Subj.) b
.Belegblock:
er [man] in gotis minne bran | alzuhandis in bereit.
Du solt [...] in dich trinken daz prinnede hertzplůt, daz dú ewig minne uzgegossen hat.
da er [Christus] mit seinem eigen blut besprenget war und bran im heissen fewr der hoͤhesten unaussprechlicher liebe.
erchůle mir mine zungen, wann ich brinne und quele und lide grozze not in dirre flammen.
also peginnet der mensch innen wallen und prinnen.
Mein hercz print mir | allczeit nach ir.
Ein züchting jüngling tugentsam, | Gen dem ich brann in liebe-flamm.
ir herz das bran recht wie ein glut, | die puls begund ir schlahen.
In dem verston bevindet der geist in ime ein ewig brinnen in minnen.
sy prunnen an ein ander in iren begirden.
tags vnd nachtz bran ich mit hitze.
so prinnt der mensch mit steter kraft | mit dem feur der unkeuschait.
Ich brinn nach dir nacht und tag, | Nieman mich erlöschen mag.
Das lachen mocht ich kum verhan, | Wiewol ich ganz in sorgen bran.
so das herz brint, daß es wie ein prinend haus zu löschen gericht sei.
Der frawen süesses hertze | von minne few͂re pran.
3.
von Lichtspendern, z. B. Kerzen, Lampen, ›glühen, leuchten, brennen‹.Syntagmen:
der rubin, die ampel / fackel / kerze, das licht
(Subj.) b
.Belegblock:
man het in der kirchen hinten ein schwartz grab aufgemacht, do prunen auf mer dann 400 wechsen kirtzlein.
Die amplen Branen alsant | jn Den krügen.
ir münt recht als ein robin bran.
da prunnen wol 5 hundert kertzen.
ein ewigs licht, das tag und nacht prunn in den eren der hochgelobten kuͤniginn Marie.
oben auf der kisten lag ain plaber, samedeinerr polster, do pran ain lukchen in grosser denn spanen.