bresten,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
bresten
›brechen, reißen, bersten; mangeln, gebrechen‹
(); seit dem 16. Jh. Verdrängung durch
mnd.
bersten
mit
r
-Metathese (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993
, 122f.).
– Vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 327
;
332
.
1.
›(zer)brechen, hervor-, auseinanderbrechen, bersten‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,
4
 1.
Syntagmen:
der drachen / elephant / kopf / sper / zauberer, die kröte, das instrument / nez
(alle Subj.)
b
.
Wortbildungen:
brestung
(a. 1466).

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
69, 6
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Des vogils krefte dy bewisin sich doran das eyner alleyne der vogil veet eyn elefant und vurt yn uf in di luft und let yn vallin das her brist.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
dar nach er die mus | Leite in des trachen munt: | Dirre valant in der stunt | Irstarb brestende vil gar.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sy beschlussen ein begnuͤglich menige der visch. Wann ir netz das brast.
Völker, Antichrist
1814
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
do in [zaubrer] die túfel auf fürten, do můsten sy in nider laussen vallen, das er prast vnd ain schändigen tod nam.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Des dein gemüt begerent ist, | Das mir mein hertz vor laide prist.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Der ain het den kopf zerfallen, dem prast das, dem ain anders.
Munz, Füetrer. Persibein
383, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Sunst si sechs sper verschwannden, | des wurden den not vestten | zway soliche zw ir hannden, | dy von ir grossen sterck nicht mochten pressten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
si viht mit der spinnen und wirt siglôs, wan sô die spinn die kroten dick gesticht und sich diu krot niht gerechen mag, sô wirt si alsô vast zeplæt, daz si ze mitels vonenander prist.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 26
;
Öst. Wb.
3, 907
f.
2.
mit Dat. d. P. ›fehlen, mangeln, gebrechen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
4
 10.
Syntagmen:
der honig / wein, die liebe / rede / speise, das gut / wort b. jm
.

Belegblock:

Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
also brist der stad an irem ußgeben uber ir infelle 8000 oder 9000 of das minste.
Dedekind/Scheidt. Grob.
194, 11
(
Worms
1551
):
Ich weiß nicht was junckfrawen brist / | Vnd wie jn wol zu dienen ist.
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
69, 30
(
wmd.
,
1634
):
Mir Stimm, vnd zung erstarren, | Mir bresten red, vnd wort.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
154
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Darumb ir auch das selbig brist, | Das sye in sünd entpfangen ist.
Michels, Murner. Badenf.
13, 1
(
Straßb.
1514
):
Wenn der lib gebadet ist | Mit kratzen, schrepffen wa im brist, Versihe darnach das hopt behend.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
der Artzet fand, das im nichtz brest.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Vnd dir auch nichtz an narheit brist, | So bistu mir so gleich vff erden, | Als woltstu selbs zům narren werden.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Ich sich, das du verirret bist | Von ainer lieb, die dir gebrist.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
An tugenden ir dar zü nitt brast.
Fuchs, Murner. Geuchmat
1382
(
Basel
1519
):
Wyß, das eym gouch kein trachten brist, | Wenn nur das hertz gespyset ist.
Kottinger, Ruffs Adam (
Zürich
1550
):
gott der herr gar listig ist. | wol weisst er, was in‘n beiden prist.
Schmid, R. Cysat
6, 15
;
Weber, Oswald. ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 138
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 322
;
Rwb . –
Kurz, a. a. O. ; ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
185, 2
;
696, 3
.