brennend,
part. Adj.
1.
›brennend, in Flammen stehend‹ (von Hitze- oder Wärmequellen gesagt);
vgl.  1314.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  13, .

Belegblock:

Luther, WA (
1539
):
[Gideon] schlug hundert tausendt man [...], liess sie [seine 300 Männer] nur ein brennend fackel und krug in der hand tragen [...] und in die trommeten blasen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
vur jeder deur hink ein lucht mit brennenden kerzen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
15, 7
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
wen man di legit in eyn burnende vuyr so werdin si wys sam eyn sne.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
189, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
solstu ein latternlein mit eim brennenden licht haben.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1449
):
sú [...] wurffend ab der muren brennend strow abher in den graben, das dovon ein grossz heittery wart.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
440, 21
(
els.
,
1362
):
Do stalten sú in uf búrnende gluͤ mit blossen fuͤssen; noch brediget er den namen Jhesu Cristi.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
der kúnig saß in dem winterhaus [...]: vnd ein gluͦ pfann [Wormser Proph. 1527 / Dietenberger 1534: brennende glut; Eck 1537: herdstat; Luther 1545, Jer. 36, 22: Camin] die was gesetzt fúr in vol koln.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 198, 33
(
schwäb.
,
1580
, Hs.
18. Jh.
):
wer mit ainem brennenden liecht unverdacht auch one ein lattern in ainen stadell oder stall geet, darinnen früchten, hew oder stro were, der soll auch umb ainen gulden gestrafft werden.
2.
›brennend, entflammt, leuchtend‹ (von Abstrakta gesagt); ütr.: ›für jn./etw. entflammt; quälend, tief empfunden‹;
vgl.  515.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2,  3, .

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
10023
(
rib.
,
1444
):
Nu sagen ich dir dat van sulchē liegen, | Van sulchē hyncken, van sulchē driegen, | In mir as groisse hitzde intfengt, | De mir bernende begerde brengt.
Perez, Dietzin
1, 209, 5
(
Frankf.
1626
):
Welches Liedleins wort denn gleich also warm auß dem Ofen meiner brennenden Imagination oder Einbildung herauß fielen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
Wie was unse herze niht buͦrnende in uns, dô her kôsete ûf dem wege und uns di scrifte offinte?
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und volgen deme [Jhesum] mit warem armuͤte unsers geistes und mit grundeloser gelossenheit und mit búrnender minnen.
Heidegger. Mythoscopia
45, 6
(
Zürich
1698
):
Woruͤber ich erstummet / entzwischen der Streichen [...] und noch mehr entzwischen der brennenden Gewissens-Angsten.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
Auf einer Piramide stunde die Bildnus deß H. Josephs / welcher in der rechten Hand ein Lilien / in der lincken aber ein brennendes Hertz gehalten.