brei,
der
.
›dickflüssige Speise, Mus‹; metonymisch ›Essen, Speise‹.
Phraseme:
um den brei gehen
›sich abwartend, zurückhaltend in einer Angelegenheit verhalten‹;
(tief) im brei stecken
›in eine Sache verwickelt, verstrickt sein‹;
brei im mund haben
›mit einer Aussage zögern‹.
Bedeutungsverwandte:
(
das
1.
Syntagmen:
den b. ausspeien / bringen / essen / gilben / kochen / mischen / versalzen / verschütten
.
Wortbildungen:
breischüssel
.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
102, 22
(
Mainz
1485
):
darnach dissen durch gestrichen brey mischen mit baümoͤle vnd wachs vnd dar vß machen eyn salbe.
Luther, WA (
1531
):
Da mummeln sie von, als hetten sie heissen brey jm maule.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Hie bi sal uns sin bekant | Begeben volc, swi ez si, | Ez ezze vleisch, vische, bri, | Gecleidet wiz odir swartz.
Gille u. a., M. Beheim
354, 85
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ainen prei pring uns hir, | dar zu ain muss von erwes.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
265, 4
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
Haben montag gleich brey gessen.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Nimmermehr aber kans was redliches sein, wo man so gar hinder dem Berg haltet, wann man Brey im Mund hat, vnnd dem Kind nicht will den rechten Namen geben.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Das er verschutte ain kalten bri.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
nachdem sie den brei uf der kirweihe mit ainandern gessen.
Aber seine helfer und provisoner die steckten noch tief im prei.
Peters, Schäden I,
22, 14
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
nim menwel wurczlen vnd stoß die wol vnd meng die mit essich uß, das es werd als ein bry.
Lemmer, Brant. Narrensch.
55, 32
(
Basel
1494
):
Eyn bichtvatter [...] gat vmb den bry.
Ebd.
73, 78
:
Man stosßt manch kynd yetz jn eyn ordē | Ee es verstand / ob das jm sy | Gůt oder schad / staͤckt es jm bry.
Niewöhner, Teichner
564, 2950
(Hs. ˹
moobd.
,
n. 1400
˺):
er lat chunig und chaiser sein, | wie si muͤgen, und yzzt sein prein, | saz er niemandt lobt noch strafft.
Wackernell, H. v. Montfort (Hs.
A. 15. Jh.
):
Ir schlahent bri für gebratens dar | und messentz mit der ellen uss.
Klein, Oswald
84, 37
(
oobd.
,
1431
/
2
):
das krawt hat si versalzen, | darzu ain güten brei.
Hampe, Ged. v. Hausrat
3, 5, 16
(o. O.
um 1480
):
Ein puchs mit allerley spetzerey | Darmit man gilbt fisch fleisch vnd brey.