brauchen,
V.;
vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 228
.
1.
mit Akk. ›etw. (Konkreta, z. B. Medikamente, Waffen, Werkzeuge) für einen bestimmten Zweck benutzen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  3.
Syntagmen:
den löffel / meissel, die arznei / farbe / kerze / tabelle / waffe, das bleiweis / kleid / kraut / pflaster / schwert b
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1572
):
Sunst broich ich zu winterzit wol hoich toffeln, auch somers hoich tripenschoin.
J. W. von Cube. Hortus
94, 9
(
Mainz
1485
):
die do haben eynen hitzigen magen die mogen sye [kychern] bruchen an schaden.
Ebd.
109, 14
:
Diß krut bruchet man in der salben genant Marciaton.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
116, 7
(
Frankf.
1535
):
Wer lang zeit den bleiweiß braucht / dem thůn die zeen wee vnnd faulen jm / darumb so stincket im der mundt.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Wenn die Briefe so kraͤftig sind / so kan ich sie wiedernehmen / und ein andermahl weiter brauchen.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Ein ieder der Astronomische Tabelln fruchtbarlich brauchen wiel / muß fuͤrnehmlich derselbigen beschaffenheit erwegen.
Keil, Peter v. Ulm
79
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Daz ist gar ein gute salbe, die alle gelert ertzt gemeyniglichen prauchen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
225, 36
(
Nürnb.
1548
):
wie ein kleid / wenn man es brauchet / nicht schabicht wirt / wenn mans aber nicht brauchet / kommen die motten oder schaben.
Dietrich. Summaria
22r, 18
(
Nürnb.
1578
):
Will man sich aber nicht daran keren / so sollen sie darumb weder schwert noch gewalt brauchen.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Dar vmb ist es min rat das du bruchest die vorgenantē meisselen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 81, 10
(
Hagenau
1534
):
Weil der leffel new ist / so brauchet yhn der koch / darnach wenn er alt ist / do wirfft er yhn ynn das fewr.
Morrall, Mandev. Reiseb.
119, 19
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Und hond ir geschefft als ain man und ain wib, und welhes sie wellent, daz nútzent sie und bruchent es.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
so hat er den weg durch die Reyschenau hinder dem Sandberg zu den welden herauff und bei Bercken heraus zu ziehen gepraucht.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
vnd were gut / die Leuthe brauchten es [Bad] auch mit besserer Bescheidenheit / vnd mit besserer Ordnung.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
an einem Arm solchen beschwerlichen Zustand bekommen / daß er denselben gantz nicht mehr brauchen kundte.
Schmidt, Rud. v. Biberach
19, 13
(
whalem.
,
1345
/
60
):
wafen, die wir bruͥchen willeklich.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1458
):
das si die nuͥtz ir beider guͤttren bruchen und niessen soltin.
Lemmer, Brant. Narrensch.
83, 40
(
Basel
1494
):
Noch dem man bruchen wart den pflůg | Do fing man an / ouch gyttig syn.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1511
):
die kertzen, so min herrn in der kilhen bruchent, besser und groͤßer ze machen, und besunder vor dem antiphonar.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
15v, 4
(
Zürich
1521
):
Ein mater byßt den andren nit / kein Luchs zerrißt den andren / vñ so sy schon mit einander stryten / bruchen sy jr eigen geweer.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1632
):
Die holzknecht sollen die scheiterprocken rechter als drei schuch und des rechter ambtsclafter brauchen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
58, 15
(
mslow. inseldt.
,
1573
):
den Laden, das ober Stüebel, vnnd den Halben Keller śol der Jacob goldtśchmidt, weil er lebt, wie ein Jngeśindt brauchen.
Voc. inc. teut.
d ijr
;
t ijv
: t vjr;
Hulsius
B iiijr
:
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 64
;
Lehmann, Rezeptb.
163
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 773
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 310
;
Öst. Wb.
3, 776
f.;
Vorarlb. Wb.
1, 436
;
2.
mit Akk. ›etw. (Abstrakta, z. B. eine List, Rechte, Wörter) für einen bestimmten Zweck anwenden‹; ütr. zu 1.
Syntagmen:
den dienst / fleis / wiz, die freude / gerechtigkeit / (kriegs)list / kunst / macht / repressalie / sprache / tücke / vernunft / verräterei, das beispiel / gleichnis / gut / handwerk / lerampt / recht / sacrament / sprichwort / wort b
.

Belegblock:

Spanier, Murner. Schelmenz.
33, 12
(
Frankf.
1512
):
Ich weiß, das nie kein sachen was, | wil man darzů bruchen haß.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Er [Schuster] nam ein junge Metzen wider. | Sein Handtwerck fleissig brauchen thet | Denn er ein gute werckstatt hett.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
Die Braunschweiger brauchen Repressalien.
Opitz. Poeterey
27, 16
(
Breslau
1624
):
Als Ronsard brauchet in einer Elegie an die Caßandra / das wort Petrarquiser, das ist / wie Petrarcha buhlerische reden brauchen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
1525
):
ain brieflin [...] ist mit aim sonderlichen Alphabet, so in kriegslewften gepraucht wurt, geschriben gewest.
Sachs (
Nürnb.
1546
):
Darnach braucht sie erst gschwinde dück.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
130, 13
(
Nürnb.
1548
):
Der heist nit mit feusten drein schlagēn / Brauch vernunfft / spricht er.
Bell, G. Hager
351, 3, 15
(
nobd.
,
1611
):
wie braucht man jeczt auf ert | Das wider spil.
Michels, Murner. Badenf.
106, 115
(
Straßb.
1514
):
bruch all din macht, | Vnd hab minr armen selen acht.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Ach liebster vetter, hoͤr mein bit, | Bruch solche harte woͤrter nit.
Anderson u. a., Flugschrr.
4, 10, 15
([
Straßb.
]
1524
):
die weyl doch die Bibel noch vorhanden ist / die auch die vaͤtter vnd Concilia gebraucht haben / od’ soͤllen brauchẽ.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 222, 27
(
Hagenau
1534
):
Gut edel / blůt arm. Ich habe diß sprichwort nye anders horen brauchen.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Doch ward er die selben wort alle wider sie bruchen.
Ir yetweder werdent die beispil wider dich prauchen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
do haben sie ire stratagema und kriegslist auch gepraucht.
Andreae. Ber. Nachtmal
43v, 17
(
Augsb.
1557
):
Dann Doctor Luther seliger / die gegenwaͤrtigkait des flaysches Christi anzuzaigen / braucht ym̄mer das wort / Leiblich.
Ebd.
57r, 8
:
Es werden wol zů erklerung dises Gehaimnus allerlay gleychnus gebraucht.
Rot
333
(
Augsb.
1571
):
Operirn, Würcken / wercken / arbeyten / ist ein Apoteckerisch woͤrtel / das sie brauchen von jren purgatzen vnd Recepten.
Fuchs, Murner. Geuchmat
8
(
Basel
1519
):
zwischten sorgen, die man dreyt, | Sol man zů zyten bruchen freydt.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
zů einem exempel, dass ein armer mit einem riche nit soͤlte spilen, er wuͤsste den bede gluͤk zebruchen, namlich froͤmde richtům wol behalten, oder eigne armůt fri dulden.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
du glichest dich einem heren und bruchst tyranny mit dinen gesellen.
Reu, Süddt. Kat.
1, 166, 29
(
Zürich
1580
):
Ich mag sin gaab wol bruchen, darumb ich sy mit dancksagung anneme.
Buijssen, Dur. Rat.
31, 29
(
moobd.
,
1384
):
Doch ettleich prauchen die vordern geschriben schrift zw dem wazzer der tauf.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
der hellisch fürst [...] brauchet all sein tück und list, den menschen zu betriegen und verfüeren.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
daß sie in abnehmung der maut ein beschaidenheit brauchen.
Bauer, Imitatio Haller
73, 20
(
tir.
,
1466
):
Man sol aber die recht prauchen czue hailwertikchait der selen.
Klein, Oswald
2, 2
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Wach, menschlich tier | brauch dein vernunft, ir frauen und ouch manne.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
44
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
die gerechtigkait prauchen, den vnnd die seine Vorvater gehabt vnnd praucht.
3.
mit Gen. ›etw. benutzen, ausnutzen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
die ich [Satanas] siech gemachet han | mit manicvalden suchen, | als ich ir wolde bruchen | in disem libe dort, | die heilde ein einic wort, | daz von sinem munde gienc.
Küther, UB Frauensee
330, 4
(
thür.
,
1518
):
Des zu waren bekentnis habenn mir Jorg probst unser probstey sigel zu ende disseß briffs getruckt, des mir eptissenn pryorin und gancz sammung mit bruchen.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Kor. 3, 12
(
Wittenb.
1545
):
Dieweil wir nu solche hoffnung haben / brauchen wir grosser Freidigkeit.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1635
):
Ich kan Einem ja vergönnen, | Daß er seines Maules braucht, | redet er mir nicht zu Sinnen.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
welcher schrift auch S. Pauls braucht in seinen briefen und predigen.
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 4, 8
([
Augsb.
]
1524
):
Was ist vns vnser freyhait nütz / wenn wir jr nit brauchen dürffen.
Adomatis u. a., J. Murer. A
2137
(
Zürich
1565
):
Chuse du hast der ding brucht vil | drumb ich din raat ouch hoͤren wil.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Wer aber der munß und des gellts nicht prauchen kundt, der muest verderben.
4.
›etw. benötigen, nötig haben‹.
Syntagmen:
den degen / korb / spies / würfel, die arznei / fackel / rüstung / speise b
.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
99, 6
(
Mainz
1485
):
man bruchet eß zů geschweren in dem mũde.
Ebd.
158, 9
:
Auch wer gneygt were zu grosser onmacht also das jm dauon geschwindt / der brauch Perlin die mit zucker bereyt seind.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Die Voͤlcker Cupari vnd Macureo [...] haben eine nasse vnnd feuchte Lufft / vnd brauchen harte Speise.
Anderson u. a., Flugschrr.
5, 4, 4
([
Zwickau
]
1524
):
wir Christen menschen nit grosse kunst oder spytzfindigkeit brauchen zů vnserm glauben allein.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Zu dieser Solennitaͤt brauchen wir weder Spiesse noch Degen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Zieh ab, O Son, zieh sicher ab, | Die Stadt braucht keine Fackel.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Also brauchte / diß Geschaͤffte / nicht viel wortfechtens.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
mag er von den puwmaistern erfordern und iren raut und hilff ferrer bruchen als sich gebürt ungeverlich.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Darumb brucht sie es dester oͤffter das er mercke das sie in habe in irem hertzen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Und was man bruchet übers jar, | Dess lag bei ainanderen gar.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Alaun / alatwasser / das durch alaun rint / das vil Alaun hat / wie es die Buchbinder brauchen.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
also macht mancher mit Vortheil etwas in einer Stund / da ein anderer zwo oder drey darzu brauchet.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
mit erlichen houptlúten, die dann geniet und gebrucht sind und um semliche sachen wissen.
Lauater. Gespaͤnste
30r, 24
(
Zürich
1578
):
Colimannus [...] alle rüstung die man darzů brucht / byhanden hat.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
28, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Man praucht weishait unnd schätz, mir zue gevallen.
Ebd.
417, 5
:
Troillus all sein leibes chraft hie prauchte.
5.
›sich Mühe geben, anstrengen, mit etw. beschäftigen‹.

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
15, 12, 17
([
Worms
1521
]):
er hat sich von jugent auff in Teütschñ landen gepraucht.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Du [Hecht] brauchst dich fast vnd bist vnmuͤssig, | Vnd gar hoͤnisch belachest mich.
Bobertag, Schwänke (
Frankf.
1563
):
Der knecht braucht sich ein mal oder etlich, fragt darnach den herren, ob er sich recht hielte.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 12, 16
([
Zwickau
]
1525
):
vns yn aller Christlicher lere vben vnd brauchen.
Michels, Murner. Badenf.
1, 16
(
Straßb.
1514
):
von anfang bruchet sich | Der mensch in mancherlei gestalt | In gots erbietung manigfalt.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
da traumt unß zů Nacht von, damit wir unß gebrucht haben in unserm Leben.
Wickram
4, 41, 9
(
Straßb.
1556
):
sind sie auffgestanden / weib und mann mit einander in einen schoͤnen garten spatzieren gangen / darinn sich dann die jungen maͤnner auff das essen dapfer gebraucht haben.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Nach dem er [Oliuas] verletzt worden, sich gar nichts gebrauchet, auch seine Feind nicht ansprenget, noch sich wehret, saget Galaor gar laut.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
daß ich mich vnder dem geträng fast brauchete, einem hie dem andern da einen stoß gab vnd der vorderste sein wolte.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, o. J.):
sie hat sich gebraucht in der pfarr zum heiligen Creutz mitsambt den geistlichen.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
man kan ouch nit verstan, was gewalts der legat hat, er wil sich noch nit bruchen und hat wenig gehandlet.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1524
):
die ritten am donstag darzwischen und tagenten zů beden taillen und bruchten sich erlich und redlich.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
er chund so rechte ritterleich | Sich lenken unde prauchen, | Daz maniger můste strauchen | Vor im, mit dem er nam den stoz.
6.
mit Gen. ›sich einer Sache annehmen, bedienen‹.
Syntagmen:
sich der botschaft / freiheit / gabe / gewalt / herschaft / wollust, des rechts / wortes b
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
haben sie selbs das Predigampt und Seelsorge lassen anstehen und sich der herrschaft gebraucht.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
darein muß sich ein paumeister selber richten und sich des gewaltz gleich woll nit zu vill prauchen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
wann die woner in den coloniis hetten und prauchten sich römischer recht.
Habent wir gehört von den, die sich gebraucht habent der welt und ires zergenglichen pomps.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
do praucht er sich | Seiner hoen gotlichen macht.
Ebd. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Praücht er [priester] sich stachelherter wort.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Wann im thuts hertz weh uberauß, | So er sich brauchen sol seins guts.
Roloff, Brant. Tsp.
568
(
Straßb.
1554
):
Noch dem todt würt khein freüd meh geben | Wir wend uns brauchen aller wolust.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
orhein.
,
1520
):
alles leben in die hend des menschen zů setzen, dem zů herschen, sich des ze bruchen nach gefallen.
wie aber die zwo edlen creaturen sich irer gaben gebrucht, ligt leider vor augen, das des menschen halb geredt wirt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
Alle die, so sich gaistlicher almůsen brauchend.
Rot
289
(
Augsb.
1571
):
Alleluia [...] Jst sonst ein freuden wort / des wir vns brauchen in frolockung.
Lemmer, Brant. Narrensch.
73, 3
(
Basel
1494
):
Noch hat man anders yetz gelert | Das ouch jnns narrenschiff gehoͤrt | Des důt sich bruchen yederman.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
in dieser verteutschung brauch ich mich des alten lautern gewönlichen iederman verstendigen teutsches.
het sich Hannibal des sigs, von got im verlihen, künnen brauchen, wär‘s mit Rom aus gewesen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
welcher darwider thäte und sich geförde brauchte, der ist nach gelegenhait der sachen strafflich.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
n. 1623
):
es soll niemand ausserhalb der von Oberalm sich des perges brauchen oder nützen mit widt oder laub.
7.
›mit einer Frau sexuellen Verkehr haben‹.

Belegblock:

Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Schaff das du mir die antwurtest es sy mit gewalt oder haimelich oder durch biten, es gilt mir glych, das ich sie [jungkfrau] brauche.
Goldammer, Paracelsus
7, 171, 29
(
1530
):
dann die frauen anderst nit gebraucht solln werden als nur in solchem stand und außerhalben der ehe nit.