brache,
die
;
-Ø/-n
;
2
brach,
die
;
-Ø/-en
, auch
.
1.
›Zustand der Ruhe, in dem sich ein Brachfeld befindet‹; zu (Adj.).
Phraseme:
in (der) brache liegen
›brachliegen‹.

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1369
):
wanne die [50 morgen ackers] mit fruchte stent, so git ie der morge zwei simmerin fruhte, wanne ez in brache lit, so git ez niht.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
50, 41
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Ein pflug kann einen tag einen acker, der nach zweien schöffeln feldes uff eine art, es sey zur prach, ruhr oder zur saat, wohl pflügen.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1394
):
Welhes jars aber der acker an brach lit, so sol der Claus noch der erb dez jars von dem acker nuͥzit geben.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1480
):
also das dyselben ackerwisen zům dritten jar zu der brach ligen.
Ebd. (
schwäb.
,
1525
):
Es ist auch von alter herkomen, was in der marck zu Trochtelfingen ligt in der prach [...] so hond die funf dasselb jar vollen gewalt das zu hayen an des dorfs nutz.
Leisi, Thurg. UB
5, 275, 27
(
halem.
,
1349
):
Da von git er alli iar v viertel kernun und j mut habern und den zehenden vorus, es lig in brach oder nit.
Leisi, Thurg. UB
7, 711, 27
(
halem.
,
1389
):
Wenn er [aker] ǒch in brǎche lit, waz wir denne dar uff erbuwent, da von soͤllint wir ǒch den zehenden geben.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1527
):
Wann das veld bei den weingarten in der prach leit, so soll und mag man die wisfleck dabei abetzn biß man kraut oder hannif paut.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
50, 17
(
mslow. inseldt.
,
1525
):
Wen daśśelb feld, darin śie lait, in der Prach ligt.
Leisi, a. a. O.
7, 865, 34
;
867, 27
;
884, 9
;
890, 26
;
914, 28
;
Schmitt, Ordo rerum
33, 1
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 748
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
3, 688
f.;
Vorarlb. Wb.
1, 425
;
2.
›umgebrochen liegendes, unbesätes Land‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
32, 16
(
preuß.
,
1437
/
8
):
so czynsen sie 5 sc. von brache bie dem dorfe.
Struck, Cist. Marienst.
1304
(
mosfrk.
,
1488
):
Dit ist de brach, eyn gewande: 6 m. uff der Loe in eyme stuck.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1551
):
hette man es [rindvieh] darnach ohne unterschied mit den schafen zu bewaiden gehabt; uf der brach und egerten das ganze jahr.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
53, 11
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Erstlich wirdet der mist aus dem hofe auf die brachen geführt.
Ebd.
55, 17
:
mag die brache an etzlichen orten geeget werden, an etzlichen auch nicht.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
129, 34
(
nobd.
,
1460
):
uff prache, uff wilde eldern und anders, das man nicht in hege haben wil, mügen sie wol treiben.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Füerent den mist uf unseri brach.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1463
/
74
):
daz man die schauf [...] mag triben, ee daz man anfahet schniden, in die brach und in die valg.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1480
):
es sol auch nün fürohin jemands in dy brach nichtz seen dann allain rübsamen und leyn.
Ebd. (
schwäb.
,
1528
):
brachen in den waiden in dero Naßgenstadt zwingen und beinnen vor und eher es von den fierern erlobt wirdet, gibt von ieder iuchart drei schilling vier haller.
Leisi, Thurg. UB
5, 272, 29
(
halem.
,
1349
):
daz der selb hof nimpt den vierden tail dez wins so zů dem dorf zehent wirt zů den zwain iaren, an der brache nút.
Merz, Urk. Wildegg
97, 39
(
halem.
,
1530
):
aber ein acker git zů dem korn ein fiertel kernen, zům haber ein fiertel haber, zů der brach nuͥt.
Kläui, Urk. Kaiserstuhl
287, 37
(
halem.
,
1594
):
ire schwyn [...] an jedes ort gaan laßen, doch allein uff die braach und in die halmen, aber in den ackeret und in die höltzer gar nit.