brühe,
die
.
1.
›(würzige) Flüssigkeit aus gekochten Nahrungsmitteln, z. B. Fleisch, Knochen, Gemüse‹.
Syntagmen:
die b. essen / giessen / machen / verschlucken / würzen
.

Belegblock:

Dedekind/Scheidt. Grob.
140, 7
(
Worms
1551
):
Weil solche bruͤ gewuͤrtzet sey / Mit gůter thewrer spetzerey.
J. W. von Cube. Hortus
118, 22
(
Mainz
1485
):
ir puluer genutzet in eyner bruͤe vnd also genutzet stercken sye den magen.
Luther, WA (
1531
):
Da goss er ihnen ein bruhe oder suppen uber die schnautzen.
Hajek, Gůte spise
83
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
vnd mit einem wine die kirsen wol gesoten vnd mit ir eygin bruͤ.
Gille u. a., M. Beheim
354, 75
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Trag her prü und flaisch vonn | allen küen und achsen.
Weitz, Albich v. Prag
167, 11
(Hs. ˹
nobd.
,
2. H. 16. Jh.
˺):
wan ir wolt haben stule [...] nempt eyn leber ader eyn pruͤe von frischem fleysche.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
3144
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Die supp wil ich jm bringen schon | Vnd also lang do bey jm ston, | Bitz er verschluckt das bruͤgly hatt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Dir wurt der nutz und mir die mühe, | Dir wurt das flaisch und mir die brüe.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
118, 6
(
Augsb.
,
1553
):
vnnd mach gar ain gúte gelbe brie dariber mit wein.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
um 1543
):
wart geordnet an allen orten, was man essen solt [...] zu nacht ein kalbfleisch in eim suren bruͤlin.
Weitz, Albich v. Prag
139, 7
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
nym die pruͤ dar jnn ain saw ist gepruͤt.
Bremer, Voc. opt.
1, 226
f.;
Schmitt, Ordo rerum
188, 14
;
Voc. inc. teut.
d iiijr
;
Hulsius
C jv
;
Lehmann, Rezeptb.
164
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 407
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 69
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 836
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 343
;
Öst. Wb.
3, 1151
.
2.
›schmutzige Flüssigkeit‹.
Phraseme:
in der brühe sitzen
›sich in einer unangenehmen Lage befinden‹;
in die brühe geraten
›in Schwierigkeiten kommen‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 723, 27
(
preuß.
,
1523
):
und uns andern hie zu Preussen in der brue sitzen lassen.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 87, 11
(
hess.
,
1535
):
und sunderlich er Claus zu Hersfelt, wilcher nun widerrufen, und lasse inene und einen anderen verfurten nun also in der bruhe stecken.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Auch je mehr ich mich eilete vnd beflisse, den Leuten auß den Augen, mir aber auß dem gelächter, gespött vnd gefahr zu entkommen, je mehr ich, wie man sagt, in die brühe gerathen.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
ain jeder pleibt in seiner alten prüe stecken.