borte,
der
,
(seit dem 17. Jh. häufiger:)
die
;
-n/-n
;
zu
mhd.
bort
›Rand, Einfassung, Band, Besatz‹
(); Nebenform zu (sowie
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 161
).
1.
›gewebtes Band, Zierband, Borte‹.
Wortbildungen:
seidenborte
;
bortsticken
,
bortsticker
.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1505
):
Die Borthe mit dem silberwergk und allem beschlage soll uber zehn Reynische gulden nicht gekostet haben.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
123, 31
(
preuß.
,
1394
):
czu den 3 cleyn altaren in der kirchen sint 3 silberynne borten und 3 par angularia und 3 silberynne antependia czu totum duplex.
Ebd.
124, 32
:
1 totum duplex borte mit silbyrinnen spangen besprenget.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1403
):
1 m. vor borten dem homeister groskompthur und treszler zu kruzen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
743, 30
(
preuß.
,
1416
):
1 siberyn vorgult borthe mit eyner pallen totum duplex.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
78, 28
(
preuß.
,
1437
/
8
):
1 borte mit eyner coronacio totum duplex unde eyn borte duplex und eyn borte semiduplex zcu dem hoen altar.
Struck, Joh. Pfannstiel
220, 14
(
mosfrk.
,
um 1559
):
Ein aldarduch und ein bart mit den zwolff aposteln.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
59, 25
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Abir ir kunig treyt an syme halse eynen guldin bortin vol mit smaragdis unde rubyn und saphir und andir edil gesteyn.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
53, 4, 2
(
schles.
,
1327
):
Welch gast her jn fuͤrit Sidin gewant, Czindal, Syde, Baldekin, guldine Bortin adir das dem glich ist, das do heisit Crom gewant.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Seydensticker / die schoͤne gewürck machen / alß Borten /Geschling / Knoͤpflein.
Lemmer, Brant. Narrensch.
82, 50
(
Basel
1494
):
Man findt eyns hantwercks mannes wib | Die bessers wert dreit an dem lib | Von roͤck / ryng / maͤntel / borten schmal.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy nam etlich ir fürspan, ring, porten und der geleich, gab ir dem müllner ain tail, das er die verkaufte zu Augspurg.
Schmitt, Ordo rerum
219, 3
;
Foltin, Kopfbedeckungen.
1963, 168
;
Schmid, R. Cysat
6, 14
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 54
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 735
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
3, 640
f.
2.
›gewebtes Band, Zierband als Besatz von Kleidungsstücken‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 54, 11
(
preuß.
,
1389
):
Ouch sal keyn hantwerker adir dinstknecht [...] keyn nuwe czusneten gewant tragen noch borten, noch sydenwerk bi demselben gewande.
Ebd.
2, 670, 33
(
preuß.
,
1445
):
die tracht der kostlichen borthen, die die frauwen tragen umbe die mentel in steten und dorfferen.
Ebd.
671, 2
:
die hantwerkerfrauen sulle keyne samytborthen tragen, sundir balldige und kemmechen und nicht hoger, und legen die vorberurten borten gantcz abe.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
485, 7
(
nobd.
,
1527
):
Zwey swarze bursatin messgewant on zugehorung, der eins mit einem gulden porten, das ander mit einem roten creuz.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1506
):
adi 27 febrer fur ein schwarcz seidene harhawben mit gülden portlen.
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
2, 518, 31
(
nobd.
,
1617
):
Das verfaste proclama wegen der silbern und guldenen porten, zänlein und spitzen soll man an den angedeuten orten verbessern.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
ain schon, rot messgewand, samatin, mit aim guldin pörtlin, daruff ain schön, silberin kreuz.
Morrall, Mandev. Reiseb.
138, 15
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
da sind uff gespannenn guldin tuͤcher und von camocha und umb leit mit schoͤnen porten und von edelm gestain.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1549
):
die wammes und hossenn myt guldenn berttlein umlegtt gewessenn.
Adrian, Saelden Hort
6998
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
die purpur, pfellor, semit, | die zieglat, pladige, pliat | uf die porten do genat | wurden um daz hoptloch.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
142
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 indianisch mäntelin [...] mit guldenem borten gebrembt.
3.
›(Borte als) Gürtel‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Wickram
4, 44, 23
(
Straßb.
1556
):
guldin guͤrtel / perlin porten / hat alles muͤssen zům kostlichsten da sein.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Sin gürtel was ain bortte rott.
Adrian, Saelden Hort
2164
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
swie daz si wurken in den ramen | wol kund gurtels porten, dur leyt wol an den orten | mit mænigem berlin klain.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs.
önalem.
,
1387
):
dú vierde lait ir ain guldin borten umbe.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1484
):
ain rötter, beschlagner pörten mit aunem köstlichen sengkl.
ain swartz pörtl mit ringgen vnd sengkl vnd vii spängl.
4.
›(Borte als) Kopf-, Haarband‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
3, 23
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
an deme tage wirt der herre ablegen cyrde des geschudes [...] spygil, sloygir, borten und mursnyzen.
Gille u. a., M. Beheim
168, 37
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Auch wy von manchen varben | ir hauben, slaier, auch gepend | und ir porten gephlenczet stend, | manchveltig umb die haubter gend mit hochvart also grossen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Auch wolt ich euch kaufen ain rote gürtl | Und auf eur har ain grüens pörtl.
Karnein, Salm. u. Morolf
3, 6
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
ir gebende, das sie [Salome] umb trug, | das was ein smaler bortt.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1560
):
Wer ain junkfraw beraubt irer eheren uber iern willen also das si lauft mit flodrizundem harr, mit abgerissem schleir oder parten, der ist ain schedlicher man.