borse,
burse,
die
;
zu
mhd.
burse
›Börse, Beutel‹
(), dies über
mlat.
bursa
›Lederbeutel, Geldsäckchen‹
aus
lat.
byrsa
,
griech.
býrsa
›abgezogene Haut, Fell‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 160
).
– Die Bedeutung 2 geht auf eine Brügger Kaufmannsfamilie zurück, die in ihrem Wappen 3 Geldbeutel führt; der Platz vor ihrem Haus wird wegen der dort stattfindenden Zusammenkünfte von Kaufleuten mnl.
borse
genannt. 1531 geht die Bezeichnung auf ein in Antwerpen errichtetes Handelshaus über und wird bald danach für Handelszusammenkünfte ins Dt. übernommen (
de Vries, Nederlands Etymologisch Woordenboek
1971, 51
).
1.
›Geldbeutel, Geldbörse‹.

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
471, 6
(
preuß.
,
1423
):
2 underermel. item 1 pispecken, item 1 sammytten bursze, dorinne was 1 dobbel matun.
2.
›Treffpunkt von Kaufleuten, zentraler Handelsmarkt‹.

Belegblock:

Schulz/Basler Neub.
3, 437
f. (a. 
1557
;
1560
).