1
bone,
die
;
–/-n
;
bon,
die
;
–/-Ø
(+ Uml.).
1.
›Bohne‹.
Syntagmen:
ein malter / müt / scheffel / ster / viertel, eine metze b.; ägyptische / gestossene / grüne / indianische / weisse b
.
Wortbildungen:
bonengewächs
(1607/11),
bonenhalm
(1561),
bonenhülse
(1561),
bonenkleie
(1561),
bonenkraut
,
bonenkuchen
(1561),
bonenstange
(1561),
bonenwurm
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
21, 33
(
preuß.
,
1440
):
so ist geseet 4 leste gerste, item 5 leste haber geseet, item 6 scheffel bonen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
58, 35
(
preuß.
,
16. Jh.
):
Auff dem soller: [...] 2 scheffel hanffsoth, 10 scheffel bonen.
Chron. Köln (
rib.
,
15. Jh.
):
alle somervrucht verheide als vurß steit, mit namen haver, gerste, speltze, ertzen, bonen, ullouch.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
64, 16
(
Frankf.
1535
):
keyner [Allectorius] ist groͤsser dann ein bon / wann der steyn in eim kappaun ist / so trincket er nimmer.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
56, 13
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Alle küchenspeise säe in trucken feld, aber bohnen und erbes säe in feucht feld.
Ebd.
186, 23
:
Nim unslet von einem zigenbocke und gestoßene bohnen, baldrian und mastix, mische das durch einander.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Midæ Bonenwuͤrmlein.
Hajek, Gůte spise
31
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Ein spise von bonen. Suͤde gruͤne bonen, biz daz sie weich werden.
Keil, Peter v. Ulm
218
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Wem die hoden geswollen sind, der nem ponen vnd sied die in laugen [...] vnd nym die pon vnd legs auf die geswulst.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Mit hundert diamanten, mit hundert saffirn | Und ir iczlicher größer, denn ain pon.
Weitz, Albich v. Prag
164, 17
(Hs. ˹
nobd.
,
2. H. 16. Jh.
˺):
eßt ofte am tag ee daz ir trinckt kariopholos iij vnd de nuce muscata alz gros alz eyn bone.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 13, 24
(
Straßb.
um 1514
):
Ein krůg mit Wasser ist ouch offt dar bey | Gersten / Bonen / vnd ein Kachelmůß | Da mit důt seynem hunger mancher bůß.
Morrall, Mandev. Reiseb.
101, 27
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Und da wachset ir [dyomanten] vil mit ain ander, ainer clain, der ander gros, wann man fint als gros als ain bon und noch groͤsser.
Müller, Welthandelsbr.
261, 12
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
Nach sollicher mass verkauft man [...] mer ärbis, linsen, ponen, kesten, nuss gross und clain.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 426, 15
(
schwäb.
,
um 1600
):
Es soll auch niemands bey jetztgesetzter straff dem andern in seinen gärten noch auf dem veld weder bonen, rieben, kraut, erbiß noch anderß hintragen und entwehren.
Kläui, Urk. Hermetschwil
25, 2
(
halem.
,
1. H. 14. Jh.
):
Diz sint die cinse ze Steten. Růdolf ein muͥte roggen unde ein muͥte bonon unde eun swin umbe nuͥn schillinge.
Leisi, Thurg. UB
5, 811, 5
(
halem.
,
1334
):
schwer denn sigrist sie, dem sol werden ain viertel bonan.
Ebd.
7, 412, 10
(
halem.
,
1385
):
Man sol im och buwen und saͤyen ain viertal aͤrws, ain viertal bônen und ain viertal linsât.
UB ob der Enns
10, 88, 8
(
moobd.
,
1382
):
anderthalben metzen magen für drey schilling, aynen metzen pon für zwaintzig phenning.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 55v, 16
(
moobd.
,
1524
):
mässl soll der Ambtman leihen, zu Gersten pan, prein, hanif, himelthaw.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1489
):
fünf swaigern in der Velbm gibt man järlich zu pfrünt: pönn hofmutt drei, rogken hoffmutt drei.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
34, 5
(
noobd.
,
1347
/
50
):
do er lert seen pon und hirs und ander getraid in dem lentzen, so deu sunne in dem ohsen ist.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
315
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 gemalte schachtel, darinnen allerley gefarbte indianische bonen und erbsen.
Eis u. a., Asanger Aderl.
2, 109
(
sböhm.
,
1531
):
fur die geschwulst nym ain gawssn pann odermer vnd gewß darauff kalgossn.
Bauer u. a., a. a. O.
314
;
Bremer, Voc. opt.
1, 222
;
Schmitt, Ordo rerum
385, 12
;
Hulsius
B iiijr
;
Lehmann, Rezeptb.
161
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 25
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 61
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 706
;
Öst. Wb.
3, 599
f.
2.
phras.:
nicht die/eine bone
›(überhaupt) nichts‹.

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
9, 15
(
thür.
,
14. Jh.
):
waz Got ie geworchte oder geteit durch den menschin, daz inhulfin nicht alse umme eine bonen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Den gerehten menschen den ist alsô ernst ze der gerehticheit, wære, daz got niht gereht wære, si enahteten eine bône niht ûf got.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Nicht wer diz leben eyne bon, | Were nicht eyn ander lon, | Daz dort dem menschen wurde | Vur syner smertzen burde.
Got [...] Der ouch der vursten persone | Nicht achtet um eyne bone | Wider diz recht.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
So engit er umbe das ander nút dri bonen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
uff alle die gelaszenheit, die nit usz geubet enist, engebe ich nit eyn bone.
Banz, Kreuztr. Minne
824
f. (
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Du můst lidens werden so gewon, | Das du nit gäbist ain ainig bon | Ab ainem an das ander.