blöslich,
bloslich,
Adj.
(1);
Adv.
(2).
1.
›nackt, unverhüllt, rein, klar, deutlich‹;
zu  178.

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
36, 5
(
thür.
,
14. Jh.
):
wisheit und kunst der seligin lit daran daz si Got bloizlich bekennen alse he ist.
Jostes, Eckhart
49, 18
(
14. Jh.
):
daz uns geoffenwaret wurd von got, solden wir wert gemeinen den, di es nicht alzo plozlich enphahend.
Sermon Thauleri 2 V,
8
(
Leipzig
1498
):
was gehestu auß dir selber suchen den, der al tzu mal vnnd aller warlichst vnd bloslichst yn dir ist.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Sit er diu wort und den sin | Warf so blozlichen hin.
Dar nach er bloslich in bat | Daz er queme zu der stat.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
ich pin ein plosliche figure | An mir selb nicht, sunder durch gotliche kure.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
So man dich ie bloszlicher von aller materi enbloͤsset.
Klein, Oswald
63, 23
(
oobd.
,
1431
/
2
):
owe der zarten, lieben geswulst! | käm mir die blösslich an die brust, | so wär mein greifen gar umb susst.
2.
›allein, ausschließlich, nur‹;
zu  10.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  10; .

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
18, 3, 26
([
Straßb.
]
1523
):
das die Concilia nitt bloͤßlich geirret habẽ / aber ketzerlich irrung für gůt geschetzt.
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
188, 33
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
die begirde dü ist blöslich nihtwan von dem künftigen guot.
Ebd.
337, 30
:
also vil alse man die bloslich betrahtet so behöret si zuo der guotheit.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
, o. J.):
solle nun hinfüran durch ermelte undertonen [...] niemands andern wer die sein, außer was sie plößlich zu irer hausnodturft bedurfen, malen.
Dietz, Wb. Luther