blutruns(ig),
blutrünstig,
blutrüstig,
Adj.;
zu
mhd.
bluotruns, bluotrunsec
›blutig, wund‹
().
1.
›blutig, wund‹; zu (
die
).
Syntagmen:
jm. eine b. wunde hauen / machen; jn. b. machen / schlagen
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Sleit eyn meister sin lerkintt mit roten oder mit der hant, daz iz blotruͤstich wirt, dar ne tut her wedder niemanne an.
Bergner, Urk. Kahla (
thür.
,
1455
):
Aber welch burger den andern blutrunstig macht, der sal vierwochin vinne und nicht wieder erin.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
162, 28
(
thür.
,
1474
):
darczue eyne kamphwirdige wunden unde vier blutrunstige wunden gehouwen.
Ebd.
330, 39
:
wie das im derselbige Lorencz Moller in eyner zcechhaftigen stuben eyne blutrunstige wunden solle gehawen haben.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
E. 15. Jh.
):
Ist er blutrünstig, ßo ist er der handt vorfallen.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Machet her is [kynt] andirs wo blutrunstig ane das myt ruten geschyt. her mus bussen deme richter vnd den vrunden.
Gille u. a., M. Beheim
236, 49
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
etlich [geistliche] verstelen sich, sam sie | arm und jemerlich sinde, | Lam, chrump, czerprochen, plinde, | frat, faul, plut runsig.
Morrall, Mandev. Reiseb.
173, 4
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
in dem land ist kain mensch als gehertz daz weder lut noch vich blůt rúnß mache, von ains abgottes wegen den sie anbettent.
Müller, Stadtr. Ravensb.
140, 25
(
oschwäb.
,
um 1413
):
Wer den andern bi nacht haimsůcht und im uff sin ere gaut und in blůtrinsig macht, der sol gen die merren frevel.
Leisi, Thurg. UB
8, 624, 28
(
halem.
,
E. 14. Jh.
):
wer den andern beschalket frevenlich also, das er blůt-rúnsig machet oder hertvellig, der ist vervallen minen frowen zechen pfunt.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
wer deheinem der vnsern ein lid mit gewaffenter hant entzwei slet, daz ioch vsswendig nit bluͤtet, daz der darumb gelich leiste als er inn blůtruns machte.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1528
):
Wenne einer messer zuckt und nit blůtruns machet, der sol dem vogt ze bůß geben drisig schilling büwer werung.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1643
):
da einer dem andern bluetrunts verwunten thet daß er per fünf gulden gestrafft werden soll.
Ebd. (
moobd.
,
1630
):
Wann einer pluetrüstig geschlagen wirdt, ist die straff 72 ₰.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1629
):
Wann ainer ainen bluetrüstig macht, solches aber kain grosser leibschaden nit ist, sondern nur von schlegen, stößen oder dergleichen die nassen oder der munt blietet.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
Da nun ainer den andern pluetrunstig machet und nit grosser leibschaden wäre.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Ist daz ein mait oder ein ersam weip mit czurissem gewant und pluetruns chlait und nicht czeugnusse hat.
Bischoff u. a., a. a. O. ; ; ; ;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›nach Blut dürstend, mordgierig‹; zu (
die
).

Belegblock:

Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag 25 R,
14
(
Zürich
1521
):
das man mit eeren überkom̃en vnd gewuñen hat můß ma‹w› blůtrynsingen kriegsbůben geben.