blutruns,
blutrunst,
die
;
, auch
-e/-en
;
zu
mhd.
bluotruns(t)
›Blutfluß, blutige Wunde‹
(), dessen Grundwort wohl letztlich eine Ableitung zu
›fließen‹
darstellt, Herleitung jedoch umstritten (, 121f. s. v.
blutrünstig
).
›blutende Wunde, Verletzung, Blutvergießen‹;
vgl.
1
 15.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
vmme blůt růenst, daz ane wirch wůnden geschicht vnde ane lemede, da weddet man vmme.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
170, 11
(
thür.
,
1474
):
sollichin geworchten frede an yme nicht gebrochin habe met keynem zcoyteregeschreye nach met slegen, blutrunst addir blauw mal addir wunden.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Hat ein man gesinde gemietit, iz si knecht oder mait, di mac he wol zuchtigen, ab si iz verdinen, mit worten, mit slahene unde mit roufene ane blutrunst.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Des wunte derselbe friedbrecher den hauswirt ein offen wunde und blutrunst in demselben gemach.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1339
/
61
):
das der perkmeister um dibe, wunten, plutrunst oder ume ander sache [...] zu richten hat.
Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
60, 18
(
omd.
,
1336
):
Eyner trat dar vnde gab eime schult vm eine blutrunst.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 6, 20
(
omd.
,
1407
):
In primo Merten eyn seteler geselle hot eyne blutronst gewurcht an eynem becherer geselle.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
Ihr wist meiner Herrn ordnung | Daß man ein jede Blutrunst | Mit sechtzig Pfund verbüssen muß.
Disz iii capitel sagt vnd leret dich erkennē die vnderscheid zwischē dē wūdē vn̄ plutrunsen.
Oder ob es ein wund sy oder plüt runß / da můstu gar subtilichen vff mercken habē.
Leisi, Thurg. UB
8, 624, 31
(
halem.
,
E. 14. Jh.
):
Wer uf den andern tringt oder in schlegt an blůtrúnsi oder an hertvellige, der ist verfallen minen frowen sechzig schilling der vorgenanten pfenig.
Hör, Urk. St. Veit
16, 35
(
moobd.
,
1269
):
die drei sache, die den leib angent: blůtrůnst, dyef vnd notnunft, die zů dem tod ziehent, die wir vns vnd vnsern amptluͤten behalten haben ze hoͤrn vnd ze richten.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1673
):
wer ainem fräventlich nachlauft in ainen pfarrhof, freithof und ainem pluetrunst darinen macht, die pehn stehet zu dem landrechten.
Piirainen, Stadtr. Sillein 95, l
6
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
NV hoͤrt wo ein man einen eide gelobt vor gericht fuͤr vmbilliche wort odir ravffen odir slachen odir vor blutrunst.