bluten,
V.
›Blut verlieren‹;
zu
1
 1.
Gehäuft medizinisches Schrifttum.
Phraseme:
sich zu tode bluten
›verbluten‹.
Syntagmen:
ader / antliz / ars(ch)loch / fus / hand / knie / nase / wunde b
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
ein aldiz wib | di durchslûc im sô den lîb | mit der scharfin rûtin, | daz man in sach blûtin.
J. W. von Cube. Hortus
114, 36
(
Mainz
1485
):
kümel [...] fur die nase gehalten vnd gerochen benympt das blůden vß der nasen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
140, 20
(
rhfrk.
,
um 1435
):
[Marckair] slug mit syme stabe den hünt vor sine stirne / das er vor yme lag / vnd yme das heubt bludet.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
60, 13
(
Frankf.
1535
):
Welche Augsteyn bei jn tragen / den schadet keyn blůten auß der nasen.
Ebd.
202, 14
:
Victriol gepüluert / vnd in die blůtende nase gelassen / stopfft die zuhandt.
Froning, Alsf. Passionssp.
6249
(
ohess.
,
1501ff.
):
myne wonden bluden widder also e.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
194, 23
(
thür.
,
1474
):
als Nigkel Parner dy wunden von stunt an blutens halbin nicht hat mogin belegen laßin.
Luther, WA (
1531
):
das ist ein stich, der blut nicht.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
mit also grozzen vlize und arbeite, daz im blutente hende und vuze.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1509
):
welchem sein arschloch offt bluett, | Darfür ist Spiegler Damis guet.
wan das nit bald verstellet würt so plůtet sich der mensch zů todt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
moͤhtent sú blůtende trehen herúber weinen.
Sappler, H. Kaufringer
13, 243
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
da ward der pfaff ain arm man. | er hett sich nachet plüet ze tot, | davon das weib laid grosse not.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Do nun der mörder vertailt ward in der rautstuben, do fieng der tot licham an ze blůten.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
205r, 1
(Hs.
nalem.
,
um 1400
):
Der ze der nase bluͤtet, der neme ayger schalen [...] vnd púluer die vnd blas in die / nasen.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
der [her] hort inn fier mill wegs nie uff blüetten.
Niewöhner, Teichner
345, 82
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
dw [vraw] hab chniet aufs lant | daz ir dw chnie gepluͤt han.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Do slueg der truchsäss das kind mit ainem stab auf den kopf, das es ser plüett.
Ott-Voigtländer, a. a. O.
204v, 23
;
205r, 7
;
216r, 16
;
Schmitt, Ordo rerum
364, 13
;
684, 13
;
Voc. inc. teut.
c viijv
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 25
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 61
;
Lehmann, Rezeptb.
160
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 683
;
Bad. Wb.
1, 273
;
Öst. Wb.
3, 498
f.