blos,
Adj.
(1-9),
Adv.
(10);
zu
mhd.
blôz
›bloß, nackt, unverhüllt, entblößt‹
(); etym. Herleitung umstritten und unklar (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 151
).
– Bedeutung 8 gehäuft im Schrifttum der Mystik.
1.
›nackt, entblößt, unbekleidet‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
nakt und b. gehen / sein / stehen
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1452
):
Soe hain wir den knecht wail besien end betast naket end bloit, gainde end stainde.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1587
):
das in die gweltrichters diener am finster abent mit mohe und arbeit nackt und blois hinab vor die dur und fort uff Frankentorn brachten.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Numment kan dem bloten erse wat nemen.
Froning, Alsf. Passionssp.
5945
(
ohess.
,
1501ff.
):
das ich trug in myme schoß, | das hanget dort nacket und bloiß.
Strauch, Par. anime int.
32, 21
(
thür.
,
14. Jh.
):
alle dinc sint bloz und nackit for sinen ougin.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
den mannen sol daz houbet blôz sîn und den vrouwen bedecket.
Neumann, Rothe. Keuschh.
4189
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wer mag uff gluende kolen gegen | mit blosen fusen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
etliche jungelinc volgite ime, gecleidet mit eime zindâle ubir di blôze hût.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
58, 22
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
man unde wip gen bloz, abir czu bedeckin ir schemede tragin si eyn wenik ledirs.
Pyritz, Minneburg
2530
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Tu an mir als sant Mertin tet, | Der sinen mantel halb zusneit | Und in uff einen bloßen leit.
Gille u. a., M. Beheim
447, 201
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann unser herr Kristus verschit | an dem kreucz nakent unde plass.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
5, 20
(
nürnb.
,
1446
):
In dem stat der vnschult stunden in dem paradeiß pey vnd gegen enander zway schöne iunge menschen, nackent vnd ploß.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
130, 22
f. (
els.
,
1362
):
Der heiligen můter kam fúr sú mit blosem hǒbete, [...] mit blosen brústen.
Sappler, H. Kaufringer
11, 450
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er gieng da mit plossem leib | vil pald ze der kirchen ein | und mit im die frawe sein.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Blossen man die frouwen | Müsten sechen und schowen.
Stammler, Berner Weltger.
558
(
ohalem.
,
1465
):
Ich gieng blos vnd ane gewand, | Mich bekleite nie vwer hand.
Lemmer, Brant. Narrensch.
61, 24
(
Basel
1494
):
Do loufft man / vnd würfft vmbher eyn | Das man hoch sieht die blosßen beyn.
Bauer, Imitatio Haller
87, 8
(
tir.
,
1466
):
Die heiligen [...] haben im gedienet nakchant vnd plos vnd mit arbait.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
23, 22
(
tir.
,
1464
):
der armen menschen [...] die da nakhant vnd plos sein vnd die da sterben von kelten.
Klein, Oswald
76, 2
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Ain graserin durch külen tau | mit weissen, blossen füsslin zart | hat mich erfreut in grüner au.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
ich pin willig, plos und nacket in das fewr zu gen.
Williams u. a., a. a. O.
207, 9
;
276, 30
;
370, 22
;
403, 9
;
666, 5
;
678, 27
;
685, 33
;
724, 24
;
816, 1
;
Roloff, Brant. Tsp.
633
;
636
;
924
;
Schmitt, Ordo rerum
442, 20
;
Voc. Teut.-Lat.
z iijv
;
Voc. inc. teut.
c viijv
;
Hulsius
B iijr
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 25
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 60
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 406
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 670
;
Öst. Wb.
3, 436
f.
2.
mit Bezug auf Waffen, bes. Schwerter, ›aus der Scheide genommen, gezückt, blank‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
haben aber se daz bloze swert oder ander wapfen gehabet, da mite hant se gebrochen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
164, 2
(
rhfrk.
,
um 1435
):
die wile wir keynen harnesch han / sonder allein vnser bloß swert.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
stund er aufgericht und er het zwen degen ploß, die setzt er an seinen ploßen hals.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
zu der lingen seiten die kron des behemischen reichs und der apfl mit dem creuz und ain ploß schwert darbei.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 15. Jh.
):
lauft im sein widersacher nach in das haus mit plasser weer, so ist er dem wirt zu peen verfallen.
Ebd. (
moobd.
,
um 1535
):
ob ainer ausgerugket und wundet ainen mit plosser wer.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der muest auf ain plas swerdt swern.
da trueg [...] hertzog Ernst von Sachsn das ploß schwert mit aufgeracktem spytz untz auff das ewangely.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
163, 17
(
mslow. inseldt.
,
1632
):
Ist Andre auß einem Zorn [...] mit einem bloßen Seibel des Simons hauß angerennet.
3.
›ohne Waffen und Rüstung, unbewaffnet, ungedeckt‹.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1568
):
so haben sich umb Aich und Mastricht etlich blois folk vergadert van Lutgern.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1350
):
und ir land beriden und beschirmen mit vil oder wenichs gesindes gewapent oder blois.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1374
):
ein edilknecht, der was selpdrette, unde waren bloiß unde wolden besehen, so wi ez fure uf dem velde.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
Paulus ist ein gut ratgeber, er siht wol, bistu bloz, so bistu schir vorwunden.
Henschel u. a., Heidin
370
(
nobd.
,
um 1300
):
Sie mohten liber alle bloz | In iren hemden sin geriten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1377
):
ward den von Bibrach niemand erschlagen dann vier plozz knecht.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
viengen in [schacher] on alle wer und ungewappent, gar plóssen von des sampstags wegen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Des montags morgn rayt der kunig inn kostlichn gewant ploß und an harnasch mit wenig seines hoffgesindt auff den marckt.
Schmid, R. Cysat
6, 14
.
4.
›kahl, unbewachsen, ohne Laub‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, (Adj.) 1, .

Belegblock:

Welti, Pilgerf. v. Walth.
38, 20
(
omd.
,
n. 1474
):
Albanwina, das ist eyn hocher steynfels vnd eyn blosser kaler berg.
Ebd.
79, 10
:
on wart in deme Czorcher sehe, do eyn bloß flecke was, ire hoybte abe geslagen.
Bächtold, H. Salat (
halem.
,
1542
):
am 7. tag meien noh vil weld bloss; der was der erst reht sumerlich tag.
Maaler (
Zürich
1561
):
Aegerten. (die) Bloß / dürr / oder vnfruchtbar ort / da nüt wachßt.
5.
›dürftig, arm, zur breiten Masse (des Volkes) gehörend‹.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 2.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
dat woren bloisse lude [...] die den wech weder zo schiffe namen.
Ebd. (
Köln
1499
):
noch waren dair grever umbtrint 2 duisint armer bloisser wichter.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1587
):
Sunst sin noch wenich ob sulchem mort rechtfertigt, dan 2 oder 3 ploisser geselln.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Nun bin ich leider viel zu bloß, | Das ich sie all versorgen solt.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Kulm.
145, 202
(
Nürnb.
16. Jh.
):
Was wolt ir abziehen den bloßen? | die nichts haben, können nichts geben.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten
2, 171, 11
(
m/soobd.
,
1478
):
so schambt er sich seiner armut, so plos und gering aufzesein.
6.
›schlicht, einfach, gehaltlos, leer‹.
Bedeutungsverwandte:
 4.
Syntagmen:
blosse worte
.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. 8 R, (
Köln
1556
):
das ist aber sein Warer vñ Wesenlicher Leib / Nit eine leere ader bloße figur.
Luther, WA (
1531
):
Ist es allein ein blosser gedancke, eine sonderliche andacht undt guthe meinung ohne gottes wortt, so speir es an.
Jahr, H. v. Mügeln
1210
(
omd.
, Hs.
1463
):
des menschen sin ist des zu bloß, | das er den underscheit verstan.
Anderson u. a., Flugschrr.
25, 4, 19
([
Augsb.
1522
]):
wañ er verstañd es nit dz ist ein bloße red.
Andreae. Ber. Nachtmal 22 R,
2
([
Augsb.
]
1557
):
Dann wo den blossen worten dise kraft zůgeschriben wurde / waͤre zufragen / welche wort vnter den vier Euangelisten zů gebrauchen waͤren.
Rot
314
(
Augsb.
1571
):
ein außlegung / vertolmetschung / da ein wort vnd ein sprach mit der andern erklaͤrt wirt. Vnd solches nit allein als vil die plossen wort / sonder auch die gantze meynung betrifft.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
so vil ich des auß plossen wortten hab muegen fassen.
7.
›frei, entblößt von etw.‹.
Syntagmen:
mit Gen. oder präp. Wendung, z. B.
des geistes / trostes, der begierde / ere / gesundheit / redlichkeit / sorge b. sein; von freude / sünde / tugend / weisheit b. sein
.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
307
(
mrhein.
,
um 1335
):
Wůzent, daz des wibes glaube groz | hat sie gemaht von sunden bloz.
Thiele, Minner. II,
24, 124
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
so synt ir důsent dent is leyt | und hueden sich voir mannen loes, | dee mange wyf machent eren bloes.
Froning, Alsf. Passionssp.
5921
(
ohess.
,
1501ff.
):
o we, nu bin ich wyßeloz: | want ich byn alles troistes bloiß.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1773
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
vil bilcher heist her ein tir, ein noss, | wanne her der redelicheit ist bloss.
Jahr, H. v. Mügeln
1172
(
omd.
, Hs.
1463
):
es treit in oft in kummer groß, | das er blibt aller salden bloß.
Henschel u. a., Heidin
1762
(
nobd.
,
um 1300
):
Ir vrevde waz vn mazen groz | Si waren aller sorgen bloz.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Aller Tugendt bin ich bloß, | Kleyd mit Gnad mich Armen.
Sappler, H. Kaufringer
25, 34
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Nun will ich sagen vil gewär | von des leibes geprechen schwär | und von den siben süechten gross, | die in tüent der gesunthait ploß.
Schmidt, Rud. v. Biberach
148, 27
(
whalem.
,
1345
/
60
):
ein gemvͤte, daz ab gescheiden ist vnd aller irdenscher begirde bloz ist.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
135, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
do macht sy ein gewande, | von gold, gestain, was es gar armuet ploss.
Munz, Füetrer. Persibein
391, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
er sach, das si auch was gar armúet plos.
Matthaei, Minner. I, ; ; ;
Fichtner, a. a. O.
79, 7
;
227, 4
;
494, 2
;
525, 7
;
Munz, a. a. O.
39, 4
;
109, 7
;
120, 3
;
295, 4
;
Weber, Füetrer. Poyt.
10, 3
;
19, 4
;
50, 7
.
8.
›rein, lauter, unverhüllt, unverfälscht‹.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2305
(
Köln
1476
):
Cortz zo sagen dye warheit bloit, | Aldayr qwam Nuyssz in [...] noit.
Strauch, Par. anime int.
94, 36
(
thür.
,
14. Jh.
):
Di allir erste craft di da inspringit uz deme luterin grunde, daz ist bloz bekentlichkeit.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ain ainualtig verstantniss ist so luter in im selber, das es begriffet das luter blos goͤtlich wesen sunder mittel.
minne diu ist alsô lûter, alsô abegescheiden in ir selber.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sol ez wîn haben, man muoz von nôt wazzer ûzgiezen; daz vaz muoz blôz und îtel werden.
Jostes, Eckhart
17, 23
(
14. Jh.
):
Wen di bloz sel mit irm verstantnuz iht gotez enpheht, so bechent si sich selber.
Ebd.
34, 22
:
Volg vast deiner blozzer natur, dem undurftigen nicht.
Luther, WA (
1529
):
solicher glaub, weyl er nit ein plosser wahn oder tunckl des hertzenns ist, wie die falschglawbigen habenn.
Opitz. Poeterey
9, 4
(
Breslau
1624
):
werden in den Griechischen städten die Knaben zueföderst in der Poesie vnterwiesen: nicht nur vmb der blossen erluͤstigung willen / sondern damit sie die sittsamkeit erlernen.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
daß sie nicht alein leichtlich durch blosses addiren oder subtrahiren zu erfinden sein.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Der sattl was ein ploeßes holz, | Der afterraif was hänfein | Und der gurt pestein.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Die sumb hab wir warhafft und bloß.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
sůche denne zem ersten das rich Gotz, das ist: luter blos Got und nút anders.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
das geschicht allein wegen der Natur des bloßen puren Wassers.
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
124, 24
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Unde da von ist ein solicher wille mer zesagen, daz er ein wille si denne der blosse wille.
Schmidt, Rud. v. Biberach
135, 2
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dis teklachen sint liplicher dingen bilde, in dien die bloͤssen luter warheit sint verwunden.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
solt du warlich komen zů miner blossen gotheit.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
plosser glawb sey allain nit gnuog zuor gerechtikait.
Quint, Eckharts Trakt. ; ; ; ;
Jostes, a. a. O.
1, 20
;
7, 6
;
27, 19
;
35, 10
;
47, 14
;
65, 5
;
71, 21
;
9.
phras.:
einen blossen legen
›jn./sich bloßstellen, lächerlich machen‹;
etw. blos machen
›etw. offenkundig machen‹;
zu blos lachen
›kaputtlachen‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Doch was di sache stille, | durch di er sich der e intsloz, | di er ouch darnâch machte blô.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Denn wo man hat gelegt ein blossen, | Da het man gern ein leydts genossen.
Luther, WA (
1531
):
Wuͤrde nu der hauffe unser lere [...] auch nicht halten [...] so wuͤrde sie der Teuffel weidlich beschmeissen und sie gar huͤbsch und lecherlich einen blossen legen.
Ebd. (
1545
):
DERhalben legt der Bapst hie einen blossen und bawet auff einen faulen grund.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Nun war zu Augspurg in der statt | [...] Ein höflich kürtzweyliger mann, | Der mit sein schwencken legt kein blosen.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Regensb.
1524
):
Haben uns schier zů bloß gelacht ob euer reformation und doch daneben ernstlich zů herzen genommen die wunder werk und den zorn gottes.
10.
›allein, ausschließlich, nur‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, .

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
Dessen sich doch die Alten wegen Mangel der Magnet Nadel nicht unterstehen [...] und sich bloß nach den Sternen richten müssen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ein meister sprichet, daz der himel blôz von gote enpfâhe.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Schiene also / als ob wir uns blos daran solten begnuͤgen lassen / daß wir wissen / es gefalle dem also.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
bißweilen sind sie [...] einerley geschlechts / und bloß an der specie unterschieden.
der [mangel] in diesem fall bloß am modo calculandi ligt.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
203, 36
(
Nürnb.
1548
):
das sie alles lieber inn henden haben / vnnd mit augen sehen wolten / den̄ das sie es bloß im wort durch den glaubē erwarten sollen.
Dietrich. Summaria
29, 40
(
Nürnb.
1578
):
man kenne denn Christum / vnd wisse was er sey / nemlich / nit bloß ein Son Dauids / sonder auch ein Herr Dauids.
Andreae. Ber. Nachtmal 75 V,
20
(
Augsb.
1557
):
Darumb sagt Christus nicht bloß: Wer flaisch jsset / sonder wer mich jsset / der wirt leben umb meinen willen.
Klein, Oswald
29, 29
(
oobd.
,
1431
/
2
):
So tail dein barmung köstlich gross | mit unser sel, wenn si gar bloss | nach Abrahams schoss tut seniklichen dürsten.
Ebd.
117, 54
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Mich müt neur an die weisen gross, | und die den eren sein genoss, | und die sich bloss in tauben tranck erhitzen.