blinde,
der
;
-n/-n
.
›Mensch ohne Sehvermögen‹; auch ütr.;
zu  1.
Syntagmen:
den b. füren / leiten
.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
319
(
mrhein.
,
um 1335
):
Iesus machet einen blinden gesehen, der selbe blinde geborn wart.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
daß ein blinder einen krüppel auffgefaßet und, dahin er begehret, tragen wolte, dieweil aber dem blinden der weg unkäntlich, unterstund sich der lame, ihm den weg anzuzeigen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dise ladet alle în, und ladet die armen und die blinden und die lamen und die kranken.
da die junger in Johanne den Herren von dem blinden frageten, ob er oder seine eltern gesündigt hetten.
Ders., Hl. Schrifft.
Hiob 29, 15
(
Wittenb.
1545
):
Ich [Hiob] war des Blinden auge / vnd des Lamen füsse.
Sermon Thauleri 10 R,
19
(
Leipzig
1498
):
So sein sie võ erstẽ leider selber blint vñ also furet dã ein blind‘ den andern.
Valli, Baldemann
137
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Noch witzen ich do taste, | Sam noch dem weg tut blinder.
Morrall, Mandev. Reiseb.
66, 15
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
uff dem weg gen Jericho sasß der plind der da schray.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3034
(
schwäb.
,
1453
):
Wer blinden winkt und stummen frägt, | Der ist nit wis, als Fridanck sagt.
Fuchs, Murner. Geuchmat
2981
(
Basel
1519
):
So kan sy dann den blinden fieren.
Anderson u. a., Flugschrr.
25, 5, 27
([
Augsb.
1522
]):
ob der blind fiert den blynden all bayd fallen sy jn die grůb.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Ein anderer Blinder wird mit dem Liecht seiner Augen wiederumb begabet.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
plinden und toren, die nicht gehörent [...] die mügen all nicht zeuch gesein.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
39, 31
(
tir.
,
1464
):
zerprich die pant vnd lös auf den gepunten, erleucht den plinten, hilff dem gefallen.