blez,
der
;
-tzen/-Ø
, auch
-tzen
und
-tzer
;
zu
mhd.
blez
›Lappen, Flicken, Fetzen‹
().
1.
›Flicken, Lappen, Fetzen‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, ,
1
,  2,  1.
Wortbildungen:
bletzer
,
blezkleid
›ärmliches Kleid‹ (a. 1483).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lapp stück bletz/lupp fleck flick.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
der Buer, der het ein Bletzlin vor dem Aug hangen.
was im [Sant Marx] ein Bletz von einem Schůh gebrochen, den wolt er wider lassen machen.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Straßb.
um 1545
):
Die heilig mess ist recht, aber nit die papistisch mess, die wol so vil stücklin als ein schneiderküssen bletzlin hat.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si kunnend stelen bletz und geren, | Das man es kum innan wirt.
Brack (
Basel
1483
):
Pañucia. peciata vestis. ein bletzkleid.
Vetter, Schw. zu Töß (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
das selb [gewand] was dik als gar krank das sy fil bletz dar an machet.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
ein plezlin an ein par hosen zu sezen.
Barack, a. a. O. ; ; ; ;
Schmitt, Ordo rerum
226, 20
;
Voc. inc. teut.
c viijr
;
Hulsius
L jv
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 59
;
Wielandt, Leinengewerbe.
1950, 168
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 261
;
Öst. Wb.
3, 392
f.
2.
›Stück der Haut, aussatzähnlicher Hautfleck‹.

Belegblock:

Goedeke, Fischart
149
(
Straßb.
1594
):
Sue riß hinweg mir pletz und flek.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
ward im das ein or abgehauen mit sampt ein breiten blez.
Lemmer, Brant. Narrensch.
63, 31
(
Basel
1494
):
Er braͤch jnn ee eyn arm entzwey | oder etzt jnn vil blätzer / büͤlen.
Schib, H. Stockar
142, 29
(
halem.
,
1520
/
9
):
rittend sy al vol win ainweg und hattend ettlich bletz ab der nasen abgefallen.
Deinhardt, Ross Artzney
227
(
oobd.
,
1598
):
so der pueg oben auch schwindt, so schneidt im dreü plezen an dem pueg heeraus.
3.
›(eßbare) Eingeweide (von Tieren, bes. Rindern), Kaldaune‹.

Belegblock:

Lau, Qu. Siegburg (
rib.
,
2. H. 15. Jh.
):
De pletzermengersen ensullent geyn pletzer weschen boeven der spoellen.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Want alle dye in dem orden syn, | Dye brengen all yr bejach by dat dijn, | Id sij cleyn off groit | Pletzer, wuerste, vleysch off broit.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
het die Köchin Bletzer und Kuttelwürst in einen grosen Kessel gethon.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
4.
›Streifen Land, Ackerstück‹.

Belegblock:

Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1351
):
den zehenden der uss aim mansmat ainer wis gat der zwen bletzen sint.
Ebd. (
schwäb.
,
1431
):
[die wise] stoͤsset gen dem bach uf ain bletzli ist dez bihters.
Argovia (
halem.
,
1457
):
so sy vns werden tuon durch die wispletz vnder den reben zuo den inren oder den vssren reben, ab einem bletz vf den andren.
Boner, Urk. Aarau
990, 12
(
halem.
,
1691
):
verkauft Hanß Martin Gysin [...] ein pletz land samt dem ablauffgraben.