bleuen,
bläuen,
V., unr. abl.;
zu mhd. bliuwen
›bläuen, schlagen‹ (); im Frnhd. Übergang zur schw. Flexion und zur Schreibung mit
– Vgl. äu
mit volksetym. Anlehnung an blau
( Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
).1993, 149
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
.1988, 475
1.
›jn./sich, js. Körperteil schlagen, prügeln‹.Belegblock:
Magdalenen hain ich ouch gebluwen.
Umb das du mit [slussel] nit zu sliessen has | Noch zu entsließen odir zu hauwen, | Zu snyden odir zu blauwen.
auch stehets sonst nicht wole fur dem volk, mit kindern sich pleuwen.
Sanct Bernhard, der hette sich geblawet und gemartert tag und nacht, mit beten, fasten, studieren und casteyung des leibes.
Und schonet ich dein als wenig als mein, | Ich wolt mich freilich mit dir pleuen.
Ich fürcht fürwar bey meinen trewen, | Wenn sie heim kumb, sie werdt mich bleuen.
Ietzt solt ich blewen dir dein leyb.
der da gern sihet / das Mann vnd weyb vneynig sind / keins dem andern weychet / sich rauffen vnd plewen.
Bleye jm den Rücken Hin fort.
vnd pleuent hemerschlachent die leib der tummen.
Darumb doͤrffen sich zů diser Zeit die Pfaffen nit plaͤwen, sonder Gott und dem Luther dancksagen.
ich clopf oder anpos, ploy oder schlag etc. du clopfst an, der clopft an.
man solt sie [nachgaffer] billich bluwen | mit knütteln gros.
yeder man sein schinken plewet.
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 33
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 25
; Preuss. Wb. (Z)
1, 654
; Schles. Wb.
1, 135
; Öst. Wb.
401
ff.2.
›etw. (z. B. Flachs, Wäsche) bearbeiten‹.Wortbildungen:
bleuschlegel
Belegblock:
Ouch sal nimand lassen derren, bluwen, brechen flachs noch ander gespinste in der stad.
Eckhart der bleichrichter hat nw furgenomen zcu bleichen mit weybern [...] und wil das mit plewen usrichten.
Wann er [acker] nicht geackert noch besäet oder sonsten geblauet und man dannoch viel klees darauf findet.
Besunder setzen wir flechserin, die werke pluͥwent, brechent, schwingent.
an der muͥli ze Sure nieman malen noch bloͤwen soͤllent.
gepietent mein herren die purger, daz man fuͤrpas chain gewant plewen sol.
Swer flachs in der stat derret oder plewet, der geit der stat 36 pfenning.
es verpeut die herrschaft ernstlich das niemand in dem markt har plewen lass.
3.
phras.: sich mit jm. bleuen
›sich mit jm. herumschlagen‹; jm. etw. um die oren bleuen
›jm. etw. wiederholt sagen, zu verstehen geben‹; ütr. zu 1.Belegblock:
wenn er sich gleich jmer mit jm treibet und blewet, so kan er es dennoch kaum fort bringen.
der war häftig wider die von Carthago, pleuet stetigs dem rat umb die oren, man solt die stat zerstörn.
Was man im umb die oren pleut, Constantinus züg daher.