1
bleide,
die
;
-n/-n
;
zu
mhd.
blîde
›Steinschleuder‹
(), dies über
mlat.
blida
letztlich aus
griech.
balleĩn
›schleudern‹
(
Kluge, Etym. Wb.
1975, 83
).
›Wurfmaschine, Steinschleuder‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Wortbildungen:
bleidenholz
,
bleidenkaste
,
bleidenleine
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
swaz dâ was geworfin nidir | mit blidin in des sturmis dram.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1409
):
1 m. 2 sol. dem seyler vor 4 lynen und 2 zome zu blyden zu slohen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
694, 29
(
preuß.
,
1416
):
1 bleide mit allem gerethe.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Zo den seluen zijden | dede der busschoff myt eyner bliden | van Dutze werpen vp Rodenburch.
Ebd. (
Köln
1499
):
zom lesten meint der buschof die stat van Coellen zo zwingen mit steinwerpen ind dede mit einre bliden van Duitsch in Coellen werpen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
graf Ruprecht warf mit bleiden von der burg in die kirch und tal zu Nassau.
Beyer, UB Erfurt (
thür.
,
1343
):
Czu hulfe desir eynunge so sullen wir furin eyne blidin, eyne kaczin und czwenczig schuczin mit rucarmbrustin.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
do lag her noch lange vor deme slosse unnd warff mit bliden dar in.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
71, 29
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
der keyser [...] bereyte eyn vil grozis her von rittirn unde von vuz volke unde vil elephant mit bergvrydin unde mit blidin.
Gerhard, Hist. alde e
4145
(
omd.
,
um 1340
):
Wan di muren waren bevor | Zuquetzet und zuschottirt zwor, | Mit vil bliden gewurfen dran.
Pyritz, Minneburg
3644
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Turn und erker musten lyden | Lytlich gebrechen von den plyden.
Gille u. a., M. Beheim
328, 251
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ain zeug so ungeschmeiden | von puchsen, morser, pleiden, | warn auss der massen gross.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1400
):
dez wider saczen sich di von Wirczburg und buͤrfen mit pleiden vil stain auf den perk in di purk.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
wir ängsten die vesten stat | Mit dem sturmzeug früh und auch spat, | Mit böcken, schleudern und mit bleiden | Die maur fellten.
Ebd. (
Nürnb.
1560
):
All unser volck zu fuß und roß, | Bringn bleiden, werffzeug und geschoß.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
er macht in iherusalem bleiden manigerhande geschlechtes.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
das man allzit hinin mit der bliden warf und mit vil búchsen und andren geschútz hinin warf.
Adrian, Saelden Hort
6535
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
daz si nit dorsten nahen | so verre als ie kain blid warf.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
und fürte das pulver etlich Peham gar in die luft, als der in aus ainer pleuden wurff.
Schmitt, Ordo rerum
276, 33
;
Bremer, Voc. opt.
1, 220
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 24
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 16
;
Schmid, R. Cysat
6, 13
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 650
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 386
.