blöde,
Adj.;
1.
›versehrt, krank an Körperteilen (z. B. an Augen, Ohren, Zähnen)‹.Belegblock:
Augstein gstrichen über die blöden augen machen sie klar / vnd nemen jnen den fluß.
der mensch treg und slefferig wird, [...], | Lessing in aller seiner sach, | mit seinen synnen plod und swach.
Hans Katz [...] ist lang pey den Zebitzern gewesen, hat plöd augen.
Nym ij lot geprantes weins vnd ij lot pibergail vnd zutreib sie mit dem wein vnd reib es an die ploden stat die schwint.
her Salomon, der mit weißhait | was über all man beclaitt, | der ward an den sinnen plöd.
der alt Chunrad Rehlinger sich vor Irer mt. etlicher maßen seines [...] plöden gehörs halben [...] zuͤ entschuldigen understanden.
Plöd, ungevar | sind mir die zend, und slawnt mir nicht ze keuen.
hochwichtige Ursachen bei mir befinden, ein sehr blödes Gesicht und schwache Memori.
Voc. Teut.-Lat.
z iijv
; Voc. inc. teut.
t iiijv
; Hulsius
B iijr
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 25
; Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 59
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 91
; Preuss. Wb. (Z)
1, 668
; Bad. Wb.
1, 267
; Öst. Wb.
3, 426
.2.
›schwach, krank, gebrechlich, furchtsam, verzagt (vom Menschen)‹.Syntagmen:
b. und furchtsam / krank / schwach / verzagt
.Belegblock:
Der heuptman Hoendorff hatte wider meinen g. bluden hern gesagt, er hette die mole angegeben, welchs nicht ist.
Ich seyn dat dyn ampt is snoede | mit natten machen, dat macht mich bloide | Dir zo gelouven.
Er haltet die bewegung des mons / vnd getragen heylt er die schwachen vnd bloͤden menschen.
Die lange gefengnus aber machet auch blöde leut.
Solche beicht hat mein Euangelion auch zu recht bracht vnd die blöden gewissen widder gesterckt.
Er duhte sich zu blode | An strite gegen der lewen sin.
ich byn eyn plödes menschlein gewest von kynd auf.
Wann es warn dise in der stat | plöd, hellig hungerig und mat.
Als sie zum finstren tempel schwartz | Echo kamen, inn die einöd, | Wurden sie bayde müde und blöd.
Solche anfechtung kan der boͤse feind groß auffblasen / dz die schwachen bloͤden hertzen dz gebet fallen lassen.
Der ein [Ritter] was bloͤd und schwach, der ander was starck.
daz wir [...] doch vil bloͤder frowan habent die wol bedoͤrftent, daz man inen ir pfruͤnd ob dem mal bessrety.
do wurdent sy von banden und von wildi also blöd, das man sy von Krako gen Costenz lebendig nit mocht bringen.
Wer wider gott gesuntheyt sůcht | Vnd on die wore wißheyt gert | Das er well wyß syn vnd gelert | Der ist nit gsunt / sunder gantz bloͤd.
Alleı̄ dē menschen hat sy geschaffen on gewer / schwach vnd bloͤd.
jnen selbs / [...] zehellffen die straas zuͤ offnen / jr armen krancken / bloͤden / noturftigen.
so ist dw menschait ploͤd und chranch.
wer da plöd ist, der naig sich zu dir, der würt als pald starch.
3.
›schwach, kraftlos, schlecht, unsinnig‹.Belegblock:
is enwert nommer ritter gůt | der nit kuͤsch met werken ist | und bloeder woirte zu alre frist.
Der Bapst sahe das und verwundert sich darab und gedacht, er het ein bloͤden Glauben.
der hochwirdig stant ist abgezogen dem reich von den kürfursten und andern, das unser reich krancke und plod und swach ist.
Das ander ist lauter peicht, die plod ist und ungerecht, wann nyemant sich helt als er pillichen sol.
das wer ain blöder sin, | Das ich mit vortail stritten sölt.
myn blöder will | hatt mich so gar verleyt, | ich hann leyder zulanng gebeyt.
Da nuͤ der edel Kung an die herberg vnd an sein ruͤe komen was, da was sein gnad ploͤd von dem lanngen auf halden.