bitterlich,
Adj.
(1),
Adv.
(2).
1.
›schmerzvoll, stark, schwer‹;
zu (Adj.) 2.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Dar um daz sie daz vur zere | Mit dem vordamneten here, | Daz in der bitterlichen not | Immer liden muz den tot.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Soll ich denn teglich engsten mich, | Mit bitterlichen schmertzen | In meinẽ hertzen.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
1126
(
mrhein.
,
um 1335
):
Owe, daz dů nit vohtes got | in dirre bitterlichen not.
Froning, Alsf. Passionssp. 
6104
(
ohess.
,
1501ff.
):
dit ist eyn bitterlich mort.
Strauch, Par. anime int.
39, 13
(
thür.
,
14. Jh.
):
mit deme tode, der da bitterliche uf des sunderis herze vellit.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. M. (
osächs.
,
1343
):
her [Pêtrus] ginc ûz hin vore und weinete bitterlîche.
Pyritz, Minneburg
4353
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Die pin die ich mus eine tragen, | Und auch die bitterlichen not.
Gille u. a., M. Beheim
117b, 72
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da daz swert mit grossem schmerz | so piterlich durch gieng ir hercz.
Gerhardt, Meister v. Prag
101, 17
(Hs. ˹
nobd.
,
1477
˺):
da ging Petrus aus vnd weinet pitterlich.
Ebd.
111, 11
:
wie pitterlich vnser herr heut den tod hat geliden gedultiglichen fuͤr vns arm sunder.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
167, 9
(
els.
,
1362
):
do uiel er [Iulianus] in vnmaht vnd weinde gar bitterlich.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Cristus do so unmessekliche leit und bitterlichen starp.
Die kunst was do er [Christus] des túfels list úberwant mit dem bitterlichesten schentlichesten tode den ie mensche ie geleit.
Schmidt, Rud. v. Biberach
117, 13
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dv minne hat ir wunde, die etwenne gar bitterlich werdent.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Vil strangklich er gebunden wart | An ain sul der selben vart | Mit den henden úbersich | Ze bitterlichen marter gelich.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4259
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
smertzen | Den du enpfiengst in dinem hertzen | Mitt bitterlichem grossem laid.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
142, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Aller erst der streit sich pitterleich ward mischen.
Weber, Füetrer. Poyt.
230, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
fragt der helld, warumb | si paide allso pitterlichen wainten.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Do dir ward pitterleich versert | Dein hertz und deines geistes chraft.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
diu taub wirt gar beswært, wenn si ir air gepirt, und ist daz si sich vertregt in dem gepern, sô wirt si pitterleich versêrt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 44
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Do was gall verspürzt und esseich, | mit nagel, lanz als pitterleich | durchstochen wart der leichnam zart.
Päpke, a. a. O. ; ; ;
Lindqvist, a. a. O.
1922
;
4042
;
Voc. inc. teut.
t iijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 16
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 24
;
Öst. Wb.
3, 240
.
2.
verstärkend ›sehr‹;
zu (Adj.) 5.

Belegblock:

Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
do si im abziechen sach | Sin gewant, ir ungemach | Wart so bitterlichen gros | Das si mit træchen sich begos.
Klein, Oswald
91, 83
(
oobd.
,
1431
/
2
):
schaiden, bitterlich kalter snee, | scharpfer kre, | kom nicht me.