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bisse,
der
;
-n/-n
;
auch
bissen,
der
;
–/-Ø
als Ansatz möglich.
›Brocken, Stückchen, Bissen‹; zu (V., unr. abl.).
Phraseme:
zuviel auf einen bissen laden
›seine Kräfte überschätzen, sich übernehmen‹;
kein bissen
›nichts‹;
ein bischen / bisgen / bislein
›etw., ein wenig‹.
Syntagmen:
ein b. brot / fleisch; ein bisgen gnade
›ein wenig Gnade‹.

Belegblock:

Hajek, Gůte spise
50
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
backe diz rot in smaltze vnd snit bizzen als zvͦ einem brot můse.
Froning, Alsf. Passionssp. 
3128
(
ohess.
,
1501ff.
):
Dem ich reichen dissen byssen yn den mont, | der wel mich vorraidden zu disser stund.
Luther, WA (
Wittenb.
1530
):
fragt kein bissen darnach, wie und was man predigen solle.
Ebd. (
Wittenb.
1530
):
Teufel […] du hast das maul verwehnet und hast zuviel auff einen bissen geladen.
Weise. Mas. (
Zittau
1683
):
Ey sind wir nun Herren / und sol uns nun auch ein bißgen Gnade abgebettelt werden.
Ders., Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
mein Bißgen Dreck liegt auch an dem rechten Orte.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
160
(
Nürnb.
1517
):
domit er, allein mit den ewigen dingen beladen […] zum wenigsten ein kleins bislein von der harten speis ess.
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 6, 4
([
Augsb.
]
1524
):
so ainer ain bissen flaisch an ainẽ Freytag solt essen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, o. J.):
mit den gueten bißlen auf irem tisch.
Lemmer, Brant. Narrensch.
46, 39
(
Basel
1494
):
Derselb ouch vmb eyn byssen brot | Worheyt / vnd gerechtikeyt verlot.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Do as er drey pissen.
Bastian, Runtingerb.
2, 24, 9
(
oobd.
,
1392
):
wan ich zuͤ tisch sitzz, ê ich den ersten pizzen einschuͤb.
Piirainen, Stadtr. Sillein
53a, 11
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Dirre keyser der wuͤrget sich an einem pizzen protez.
Voc. inc. teut.
t iijv
;
Schmitt, Ordo rerum
191, 7
;
Dietz, Wb. Luther f.;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 24
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 47
;
Bad. Wb.
1, 239
;