bisam,
bisem,
der
;
zu
mhd.
bisem
(), dies aus
mlat.
bisamum
›wohlriechende Pflanze, Wohlgeruch‹
, das auf
hebr.
bāsām
beruht (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 142
).
›Moschus, aus einem Sekret des männlichen Moschustiers gewonnener Duftstoff‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Wortbildungen:
bisamblat
,
bisambolle
,
bisambüchse
,
bisamgoller
,
bisamhafen
,
bisamrauch
,
bisamseife
.

Belegblock:

Struck, Joh. Pfannstiel
184, 12
(
mosfrk.
,
1548
/
9
):
Vor eyn fertel bessem gegeben 2 alb. in vigilia trium regum.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
166, 22
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Mach ein loch in die reben und in andere beume […] und thue darein pisem oder scamonea.
Pyritz, Minneburg
1338
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ach Mynne, du werder krisem, | Du sußer balsam und bisem.
Gille u. a., M. Beheim
160, 8
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
du wol gesmakter pisam.
Ebd.
442, 47
:
uber den taff und krisam | preis ich und lab dein senfft gemüt, | fur balsam, weirrach, pisam, | fur mirren und fur allen sussen schmak | der blümlin in des maien hak.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1486
):
Das man den flader denn zuschniet | Und einen tisch damit uberleit, | Der wurd so kraus und so gemeit | Fur palsam und fur pisem schmecken, | Das man es ruch in allen ecken.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
O palsam schmack und pissens rüch | Dw sel lebendes confect püch […] | O pamarancz, malogranat, | Dw carioffel und müscat.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Würd lieber wollen versticken, | Für Balsam Buͤchß, Bisam, Mastichs.
Bobertag, Eulensp.  (
Straßb.
1515
):
Nun sahe er ein iungen starken man der het gůte cleider an, vnnd het ein klein kremlin mitt bißem.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Ich vernam ain süssen schmack | […] Von palsam vnd von starckem pisem.
Müller, Welthandelsbr.
183, 7
(
schwäb.
,
1506
):
So verkouft man by dem klainen gewicht piper, imber […] reiß, bissum und gemainlich alle metriallia.
Ebd.
183, 38
:
So kouft man by dem onz oder auf die onz zu Venetia bissem, amracha, robarbaro.
Merzdorf, Historienb. (
alem.
, Hs.
2. H. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Nement bisen und schoten gimmen das sol sin uwer cleinötter.
Lemmer, Brant. Narrensch.
102, 73
(
Basel
1494
):
Zysmůß die geben bysem vil | Des gstanck mā schmeckt eyn halbe myl.
Fuchs, Murner. Geuchmat
48, 11, 6
(
Basel
1519
):
ein gleßlin mit balsam / oder sunst bissem in eynem syden důchlin.
Sudhoff, Paracelsus (
1537
/
41
):
also auch der brantwein sein kraft verleuret, desgleichen der bisem, amber, zibet und dergleichen wolriechende ding.
Stolz, Zollwesen
142, 2
(
Bozen
1670
):
Ambra, Cibeth oder Pisen, auch Aggstein und niederländische Granaten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der pisem ist guot für den swintel und wider des herzen ômaht.
Voc. inc. teut.
t iijv
;
Bremer, Voc. opt.
1, 218
;
Schmitt, Ordo rerum
306, 22
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 406
;