binze,
binse,
der / die
;
–/-n
;
md/nrddt. auch
biese,
die
;
zu
mhd.
binez
›Binse‹
(), Herkunft unklar (
Kluge/S.
1995, 86
).
1.
›Binse, Gras an feuchten Standorten‹.
Zur Sache:
Marzell
4, 164
 ff.
Bedeutungsverwandte:
(
das
2,  1,  1, .
Wortbildungen:
binzengras
,
binzenhut
,
binzenstaude
,
binzenstro
,
binzenwerk
.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, o. J.):
Sij machten yn hudden van rijsserchen vnd vã binsen.
Hajek, Gůte spise
54
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
du solt nemen binzen, | luͤbstickel vnd minzen.
Gille u. a., M. Beheim
331, 117
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
In rörach, riet und pincz | sach ich sy laken paissen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
such, ob ein pawer ein knoden an ein binzen gemacht hab.
Voc. Teut.-Lat.
y iijv
(
Nürnb.
1482
):
Pappirin ding […] od’ ding võ rore oder von pintzen gemacht.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1648
):
Bies / Bintzengras.
Haage, Hesel. Arzneib.
8r, 17
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
so soltu nemen saluay und segelpawm und grüne puck, pinczen, gamandre.
Ebd.
13r, 3
:
Wem si aber turmen oder dizzen, die oren, der nem die pinczen und mul sie.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Das ror vnd der pimsse die verschwindent.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
das du machest meysseln oder wiechen võ encian der wurtzelen od’ marck von holder oder bintzenn.
Bobertag, Schwänke (
Straßb.
1522
):
wa ir binzen finden, da grabern zů der wurtzel da finden ir mich.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
als die bintz, der halm, das graß, der cle, attich und die waldischen rotten pflumen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bies / wald biesgraß / bintzen graß.
Bintz / bindse / schilff / bachbintz / binsen / ried / sewdorn / semsden / biese / schmelen.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
650, 43
(
halem.
,
1460
):
sin frow habe bintz uff der bruggen zwúschent des Túngers und des genanten Lúbeggers gaden veil gehept.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Cirpus haizt ain pinz oder in anderr däutsch ain semd und wehset gern in pfüeln und an mosigen steten.
Bremer, Voc. opt.
1, 217
;
Hulsius
B ijr
;
Schmitt, Ordo rerum
403, 14
;
Schmid, R. Cysat
6, 13
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 616
;
Marzell
2, 1057
ff.
2.
phras.:
nicht ein biesen
›(gar) nichts‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
ich ahte sin niht ein biesen.