binde,
die
;
-n/-n
.
1.
›Band‹; ütr. ›Fessel, Gewalt‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 11, ,  2.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Binde / band / fetschen / strick / fasciola / ligamen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
86
(
Genf
1636
):
binde / f. band / n.
Niewöhner, Teichner
339, 135
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
er wirt mit sampt dem chind verdamen und pringt den man in teufels pint.
2.
›(schmaler) Streifen Stoff, der um eine Wunde gelegt wird, Verband‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1d.

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1473
):
doch daz man ime zuvor sage von gelegenheit des zeichens am aderlassen und man keyn binden ußhencken oder diegel ußsetzen sullen.
Keil, Peter v. Ulm
439
(
nobd.
,
1453
/
4
):
sneid den pinten dreyer finger prayt vnd thu sie in das pflaster vnd zeuch im das pein.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
das wasser gewermet die bind da in genetzt.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
228r, 8
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
ist dy bunden also klein das / sy dy pinden alleine mug czusamen gehalden, so fug dy bunden czusamen.
Deinhardt, Ross Artzney
10
(
oobd.
,
1598
):
darnach von stundan daß negst thuech genomen, gewermbt vnd mit ainer binten überbunden.
Dietz, Wb. Luther ;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 56
;
Öst. Wb.
3, 177
.
3.
›(schmaler) Streifen Stoff, bes. Seide, der um den Körper getragen wird, Schärpe‹.
Syntagmen:
rote / schwarze / weisse b
.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
daz warn pinten, ein weil rot, ein weil weiß.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1552
):
ist her Johann Meckhart, der predicant, von den kriegsfürsten mit ainer weißen binden von seiden umb den leib zuͤ roß widerumb alher gen Augspurg komen.
Klein, Oswald
105, 44
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Her Gotschalck und her Mert von Speir, | ir jeder trüg ain krumpe leir | von seiner achsel auf den dawm | in einer binten weiss.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1484
):
Ein swartze zendelein pinden.
4.
›(schmaler) Streifen Stoff, bes. Seide, der um den Hals oder Kopf getragen wird, Schal, Tuch‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
so schencket die markgrafin dem kaiser ein hut mit einer pinden.
Morrall, Mandev. Reiseb.
125, 27
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Die frowen die man hond in dem land die tragent ain binden von leder umb daz houpt.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
300
(
schwäb.
,
1453
):
Von wisser syd ain binden zart | Was ir verwickelt umm das houbt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1552
):
sol darnach am nechsten tag ain junge katz in die Ratstuͤben getragen worden und ain rote binden umb den hals gehabt haben.
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 45
.