bigraft,
begraft
(seltener),
die
;
-Ø/–
.
– Nrddt./ md., gehäuft omd.
1.
›Begräbnis, Totenfeier in Verbindung mit der Beerdigung‹; metonymisch auch: ›Beerdigungskosten‹; zu  3; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
 3.
Syntagmen:
die b. ausrichten / begehen / bezalen / gelten / haben; die b. lobelich sein, etw. kosten / wirken; an js. b. sein, jm. an der b. geselleschaft leisten, zu der b. kommen, den leichnam zu der b. salben, vor die b. etw. schuldig sein; b. der zwölfboten, des grafen; redeliche / schwere b.; tag der b
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sint lebet her kurze stunde, | Swen der tac ist betaget, | Und wirt vil sere beclaget, | Und sin bigraft wirt lobelich.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
einen acker […] | zu der pelegrime bigraft.
wir waren an irer [sone] bigraft, | also die e uns gebot.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1407
):
2 m. vor 2 steyne wachs zu unsers homeisters beygraft.
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
14, 20
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
als eyn vules az wirsdu nicht gemeinschaft haben joch an der bygraft mit en.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
164, 15
(
preuß.
,
1419
):
von golde obir alle seyn schulde, die her schuldig was vor seyner begrafft.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
die wittewe sal de bigraft mit der erben rate begen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Dy […] quomen zu reinhardisborn zu der by grafft des togentsamen lantgrafen lodewiges.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
85, 18
(
thür.
,
1474
):
beyde part mussen […] yre wissentliche schulde unde redeliche bygraft gelden.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
daz sal ouch di schult mite gelden zu rechte unde daz di bigraft kostet.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
wan si hât her vore gegangen zů salbine mînen lîcham zů der bigraft.
Gerhard, Hist. alde e
6122
(
omd.
,
um 1340
):
Vort merket hi den knoten | Van der bigraft der zwelfboten.
Feudel, Evangelistar
53, 3
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
uf daz daz sy diz behalde biz an den tag myner bygraft.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 147, 31
(
omd.
,
1426
):
das dy hochzeit und dy bygrafft sullen beyde teyle halp und halb usstehen und beczalen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Bigraft im gegeben wart | In der heizen helle pin.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
alleine an der bigraft, | Da leistet mir geselleschaft.
Die bigraft do worhte | Daz sich vil sere ervorhte | Manic bruder.
Wan daz des weters craft | Diente dirre bigraft.
Gerhardt, Meister v. Prag
87, 3
(Hs.
nobd.
,
1477
):
das […] behalt pis zcu […] meiner peygraft.
Piirainen, Stadtr. Sillein 83, r
8
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
ein weip dy chint treit noch irez mannez tode vnd sich warhaft weyset czu der beigraft.
Preuss. Wb. (Z)
1, 475
;
491
.
2.
›Grab, Grabmal, Grabstätte‹; Metonymie zu 1.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
want der edle gotis helt | di bigraft hatte dâ irwelt.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
do koss her sine begrafft zu unser lieben frowen an dy aller vorsmehesten stad des kirchoffis czisschen der kerchen unnd der stad muren.
unnd ore bygrafft do ist.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Do brachten seyne dyner seynen lichnam ader gebeyne unde begruben das zu Jorgental, das seyne eldirn gestifft han unde yre begraft do ist.