bezwungenlich,
Adj.,
meist in adv. Verwendung.
– Obd.
1.
s.  1.
2.
s.  6.
3.
›auf Grund von Zwang, Druck; gezwungenermaßen; erzwungen, durch Anwendung von Zwang zustandegekommen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1.
Gegensätze:
 4,  2, .
Wortbildungen:
bezwungenlichkeit
(um 1476).

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Fúrt die herte gots die do ist vnder eúch fúrsechent nit betzwungenlich
[
Emser
1527,
Froschauer
1530,
Eck
1537:
genötigt
;
Luther
1545:
gezwungen
]
wann williglich: nach got.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
1521
):
also seind wir unverständigen warlich euwer diener bezwungenlich die lange zeit her gefangen gewesen.
Plant u. a., Main. Naturl. 294vc,
11
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
nemest dv denne einen stein vn̄ wurfest in hohe vf. so het er zwene genge einen hin vf betwungenlichē vn̄ sinket doch naturlichen dc er dreͣtecliche stiget so er danne den betwungenlichen ganc verlat so vellet er swinde.
Warnock, Pred. Paulis
3, 304
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Da zogt er dir, daz du daz crútz der gaischlichait gern und gůtwilliklich solt tragen und nit bezwungelichen, also daz dich müsse mit bůssen darzů zwingen.
Brandstetter, Wigoleis
192, 1
(
Augsb.
1493
):
Als er nun on woere stuonde. muoßt er bezwungenlich viantze geben.
Ebd.
222, 24
:
wol mir daz jch disen tage ye gelebt. an dem mich diser hochgepreyßt ritter von der pfortt der jch oetliche jar bezwungenlich gepflegen habe erlediget hat.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
do im nu all stet daselb gesworen heten, doch ir vil bezbungenlich.
Hübner, Buch Daniel ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 474
.
Vgl. ferner s. v. ,  6.