bewust,
der / die / das
;
(für
die
)/–.
›Kenntnis, Wissen, Mitwissen (im Prozeß wichtig als Wissen von Parteien und Zeugen wie als Voraussetung für das Schweigerecht des Beklagten)‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
stelt sich der her krencklich et ascendit in montem, quasi geschechs zufellig und an sein bewust, das so viel volcks da sey, gerad als ers nicht het gewust.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
was hiran seyn mochte, were ane yre bewust.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
61, 35
(
thür.
,
1474
):
solliche schulde muß her dy erben erynnern selbsybinde uff tode hant, als recht ist, addir met yr eigenen selbist bewust.
Ebd.
113, 21
:
daz lebinde kint daz keyn gezcugkeniß hat unde meynt sollichs uff synes stiffvaters bewust zcu setczin.
Ebd.
265, 13
:
Wanne sich Hentcze von Mosen met synen mennern unde nagkeburn der bewust unde der belenunge entlediget hat.
Ebd.
315, 38
:
eyn iglich geczug muß auch syne sunderliche bewust in den dingen der gelobeniß unde zcusage selbist in eygener personen unde nicht durch eyn andern ußsagen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
36, 39
(
omd.
,
1487
):
Derhalben sÿe [weib] billich nichtes mercklichs [...] ane bewust vnd willen ÿrer menner vorgeben sollen.
Erben, Omd. Chrestomathie
33, 10
(
omd.
,
1489
):
Wyr haben auch vß sunderlicher bewust vnde gunst der gnanten vnßir gnedigsten vnd gnedigen hern ein vorsuchung glucklichs vornehmens einer ynlage des topffs [...] furgenommen.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
und torst sie sich der bewust entledigen mit ir selbst hand auf den heiligen.
so musten sie euch alle mit einander der bewust bekant haben.
das er ime auf sein eigen bewust stellet.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
69, 22
(
omd.
,
1544
):
die ordenug [...], von welcher wir keinen bewust tragen.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Krüger
65, 163
;
Grosch u. a., a. a. O.
110, 37
;
129, 3
;
135, 20
;
292, 22
;
309, 8
;
Löscher, a. a. O.
68, 19
;
167, 6
;