bewinden,
V., unr. abl.
1.
›jn. / etw. umwickeln, umwinden‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
12509
(
rib.
,
1444
):
Dat [schiff] was mit reiffen gebunden | Al umbe ind umbe ind vaste bewunden.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Ir ganc zu allen stunden | Mit trugene ist bewunden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Joh. (
osächs.
,
1343
):
dô nâmen si den licham Jhêsû und bewůnden en mit lîlachen und mit wůrczen.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do gienc sie vor in, vnd ir houbet was bewunden mit eime swarczen tvche.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
[der túvel] bewindet aber die hand mit gaischlicher bekorung und grifet si da mit an.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
bewind mit schwertel rinden und bindtzs mit bast.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bewinden / bewickelen [...]. Es ist keiner eins vnglücks frey / biß er die augen zugethan hat / oder jhm das haupt bewunden ist.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar nâch bewind si [küten] mit flachs oder mit werich und leg si dann in haiz aschen.
Quint, Eckharts Pred. ;
Feudel, Evangelistar
60, 4
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
15, 10
;
27, 16
;
Hajek, Gůte spise
25
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
433, 9
;
580, 28
;
Adrian, Saelden Hort
1540
;
1692
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 590
;
2.
›jn. / etw. mit der Absicht umhüllen, ihn / es zu verbergen‹; oft in poetischer Redeweise von abstrakten Bezugsgrößen gesagt.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
zu jungist vunden si den rât, | daz man mit wîblîchir wât | einen man bewunde.
Ziesemer, Proph. Cranc Vorr. Hes.
180, 13
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
das begin und das ende sinis buchis hat er sere bewunden mit vorborginheit.
Ebd. Hes.
1, 4
:
eyn wirbilwint quam von nordin und eyn grozir wolkin und eyn bewindins vuer und ein schin allumme is.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
gotes lieht enwære dar inne bewunden. Got bewindet und bedecket sich in dem engelischen liehte und ist allez wartende, wanne er ûzgekriechen müge.
Als der sunnen schîn, der sich niht enwirfet ûf daz ertrîche, er enwerde bewunden in dem lufte.
ist, daz daz götlîche lieht in mich schînet, sô muoz ez bewunden sîn, als mîn sêle bewunden ist.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
9077
(
rib.
,
1444
):
Die seesde hant hielt sij unden | Yren alden rocke bewunden.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
und kofte eynen levendighen hasen unde bewant den under synen klederen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
welche haben boͤse sachen, | Die thuns mit worten fein bewinden.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
wer ist der turstlich nu | Mit tummer rede bewindet | di urteyle di er vindet?
Strauch, Par. anime int.
57, 23
(
thür.
,
14. Jh.
):
da groiz heilictum ist, daz inlêisit man nicht bloz rurin noch sehin, man bewindit ez in einir cristallin.
Ebd.
113, 9
:
aber gotlich licht intridit nicht mit offiner ture in di sele, sundir hemeliche und bewonden.
Ebd.
130, 23
:
di wile di sele in deme libe bewondin ist, so inmac si Got nicht bekennen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
den tisch der fúr legung sy bewindent in mit eim iacincktin mantel.
Quint, a. a. O. ;
Strauch, a. a. O.
108, 18
.
Vgl. ferner s. v.  2.