bewilligen,
V.
1.
›(jm.) etw. bewilligen, zusagen, genehmigen, gewähren‹; offen zu 2.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Was einer bewilliget / das ist er zu halten schuldig.
Luther, WA (
1530
):
Solcher pfarher [...] mag seine kirche vermanen, das sie bewillige ettliche fasten, beten, feyren ec. umb anligender noth willen ein zeitlang halte und darnach frey wider fallen lassen.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
wurde der Krieg wider die Schweden beschlossen / und zu Eroberung des Fuͤrstenthums Liffland eine ansehnliche Summa Geldes bewilliget.
Wickram
4, 30, 23
(
Straßb.
1556
):
Das warde ihm zů handt durch den Patronen bewilliget.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
junge künd under siben jaren [...], denen ist bewilligt, die spend zů iren geordneten tagen haim ze schicken.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eim etwas gern Bewilligen / Eim guͤtigklich zewillen werden vnd thůn was einer begaͤrt.
Vgl. ferner s. v.  24.
2.
›sich mit etw., zu etw. einverstanden erklären, etw. billigen, einwilligen, daß etw. vollzogen wird‹.
Phraseme:
auf unser bewilligen
›mit unserer Billigung‹;
ane bewilligen
.
Bedeutungsverwandte:
 9,  2, , .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den kauf / die sache
)
b., sich b., zu [...], sich gegen jn. b., zu [...], in etw
. (z. B.
in js. rat, den vertrag, das interim, die verpfändung
)
b., zu etw
. (z. B.
zu der sache
)
b., jn. zu etw
. (z. B.
zu könig, zu einem adjutor / bischof
)
b
.
Wortbildungen:
bewilliger
,
bewillignisbrief
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Darumb haben alle die geirret, die dazu geholffen und bewilliget haben, die Messe abzuthun.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Mose 2, 21
(
Wittenb.
1545
):
Mose bewilliget
[
Mentel
:
schwůre
]
bey dem Man zu bleiben.
Küther, UB Frauensee
239, 19
(
thür.
,
1474
):
Das alle artickel [...] gehalten werden sollen, haben wir den keuffern bewillignus und bestetignusbrieffe von unserm gnedigen hern von Herßfeld daruber geschickt.
Ebd.
312, 39
(
1511
):
haben wyr vilgedachte vorkeuffer dy wirdige und geistlichen hern [...] als lehinhernn solchen zcinßkauff zcu bewilligen zcu becrefftigen [...] mit vleis gebethen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
331, 34
(
thür.
,
1474
):
wiewol er den sich gegin dem gnanten Nickel Bratfischse, seynem vater, [...], bewilliget, vorczicht an allen seynen guttern zcu thunnen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Der het nit bewilligt in der boͤsen Juden Rath.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
mine gsellen und frŭnd, ich byt üch, das sich mengklicher bewilge den tod willigklichen uf zenemmen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
mit Rat der kinden voͤgt vnd nehsten fründ / vnd vff vnser bewilligen / sy [kind] vß irem vaͤtterlichen gůt zů beraten.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Do sich Rengnold bewilget hat den kŭnig Johans zentschŭtten wider Alard und Gucharden willen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bewilliger. (der) Probator.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
derhalben sie endtlich in solich mittel nit bewilgen kunden.
Ebd. (zu
1550
):
Daß er von der augspurgischen confession nit abgewichen, auch nie in das Jnterim bewilligen wellen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bewilligen / verwilligen / jhm gefallen lassen / beiahen / beyfallen / annemen.
Moscouia
E 1r, 11
(
Wien
1557
):
So hat doch der Khaiser zůgeben / vnnd den zu Khuͤnig bewilligt.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Köbler, Ref. Wormbs
54, 14
;
225, 29
;
Kurz, Waldis. Esopus ;
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Köbler, Stattr. Fryburg ; ;
Rintelen, B. Walther
26, 15
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
56, 16
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vorarlb. Wb.
1, 322
.
Vgl. ferner s. v.  7,  1.
3.
›sich dem Willen anderer entsprechend verhalten‹.
Wortbildungen:
bewilligkeit
›willige Anhänglichkeit‹ (a. 1535).

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Bewilligen / Gehorsam vnnd vnderthenig seyn. Obsecundare.
Bad. Wb.
1, 181
.