bewenden,
V.,
auch rückuml., als
part. Adj.
lexikalisiert, s. .
1.
›etw. ändern, wenden, umwandeln, verdrehen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
An den Gote leiden | Juden und den heiden | Und valsche cristene diet | Wolde so bewenden niet.
Luther, WA (
1531
):
das erste Ampt, welches ist Segenen, wil nicht bewant sein.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1473
):
das irdisch in das himelsch und das zergengklich in das ewig zů bewenden.
2.
›sich von etw. abwenden‹.

Belegblock:

Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
vnd vorchte, das wir vnserme herren vremde werden, ob wir vns dirre heilikeit bewenden.
3.
›enden, ruhen, stille stehen‹.

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
Ein Gluͤck war es / daß es der Groß-Vezier dabey bewenden ließ.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bewenden lassen / finem facere / nihil ultra requirere.
4.
›etw. zu etw., zu js. Gunsten (o. ä.) gebrauchen, verwenden, anwenden, nutzen‹; auch: ›(Arbeit) vollziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
 18,  10,  12.
Syntagmen:
den pfeil, die zeit b., etw. um etw
. (z. B.
um zins
)
b., etw. an etw
. (z. B.
an gülte
)
b
.,
etw
. (z. B.
das keisertum
)
an jn. b., etw. an den gemeinen nuz, in js. nuz / notdurft b., etw. zu js. handen b., jn. e. S.
(Gen.)
b
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz wir die zit bewenden | In diser kurzen muze, | Daz uns der werlde suze | [...] | Von Gote nu icht enleite.
offen steit der hellegrunt | Durch irn girischen slunt, | Wie sie den slunt bewende | Mit den die Got dar sende.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
grôze kurzewile | mit vil manchim pfile, | den si [brůdre] nâch lust bewanten.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
227, 11
(
1438
/
9
):
so wolle er dasselbe gelt anlegen und bewenden an soliche gulte, die uns und dem reiche [...] besser sin werden.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3176
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
[Eyn schoner apphil] bedut di erbeid der hende | di ein kuscher mensche sal bewende.
Stackmann u. a., Frauenlob
2, 16, 10
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
Sin [sun] süzez bant, sin bitter phant was wol bewant: | zur zeswen in der himel lant | wont er bi sinem vater clar.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
ob man sölichs einnemen, inventirn, beschreyben, uff ain gemain casten schutten und an ain gemain nutz bewenden oder tailen sollt.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1414
):
daz denn der rat daz gůt, [...], nit solte umbe andern zins bewenden noch bekeren denn mit rate [...] eines priesters.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
das der schult herr bewyßte / das es dem wyb / oder irn kinden / in irn nutz kommen vnd bewendet wer.
Ders. Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
so sollen sy vß naturlicher billicheit so vil wider bezalen / so vil in ir nutz bewendt ist.
Welti, Urk. Rheinfelden
33, 13
(
halem.
,
1313
):
vnd sol danne der selbe her Hartman mit vnserre wissende die selben hvndert pfunt bewenden vmb gewisses gelt, vnd sol dar vmbe vnser man sin [...], vnd swenne wir die hvndert pfunt gegeben vnd bewendet werden, [...], so sint vns die vorgeschriben zehen pfunt geltz lidig.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1380
):
der selben vier und zweintzig guldin der vorgenant Uolrich [...] zů der [...] seligen kinden handen [...] gewert und bezalt, bewendet und bekeret hette.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1525
):
dezglichen zoll, umbgellt und andere derglichen gefell an gemeynen nutz [...] bewennt werden.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 84, 26
(
halem.
,
1508
/
16
):
in der person des selben ist es [keisertum] an die Tütschen bewendt.