betrieger,
-ü-
Bildungen wie unter angegeben,
der
;
–/-Ø
.
1.
›Blender, Täuscher, Verführer‹;
offen zu 2; vgl.  1.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Wortbildungen:
betriegerin
,
betriegersche
.

Belegblock:

Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
474, 6
(
Bremen
1647
):
so wird die Persohn pro verè pœnitente gehalten / wo aber nicht: so ist sie ein betriegerin: der Teuffel redet die revocation auß jhr.
Luther, WA (
1530
):
so von der gnaden redet, kan nicht zu gleich vom Recht, Werck, Verdienst reden noch verstanden werden Und wer so thurstig ist das er solchs thut, der ist ein falscher lugener, verkerer, verfurer vnd betrieger der leute.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5584
(
rib.
,
1444
):
Ir en sijt nyet dan eyne spottersse | Ind der lude bedriegersse.
Gille u. a., M. Beheim
234, 138
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
davon sol ein iglicher crist | dis petrieger und checzer | Und die verkerten leczer | vermeiden.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Der getrew gezeug derloͤst die selen: vnd der betriger
[
Dietenberger
1534:
arglistiger
;
Luther
1545:
falscher zeuge
]
oder verkert fúrbringt die lug.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
61, 63
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
der tewfel, der der aller chundigist petrieger ist.
Schmitt, Ordo rerum
143, 22
(
oobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
betrieger [...] der erscheindt weiß vnd künstreich vnd doch nichtz ist [...] ain betrieger in warten.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
115, 29
(
tir.
,
1464
):
Der petrieger, der pös geist, der hört nicht auf, er chan chunst an alle zal.
2.
›Betrüger, Person, die andere um des eigenen Vorteils willen betrügt‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Köbler, Ref. Nürnberg
283, 5
(
Nürnb.
1484
):
võ verpott des wuchers. vnnd von betriegern Jrer glawbiger.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
du verreter und du betrieger, [...] du nimpst mit dir den der uns grossen schaden getan hat.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
224, 25
(
Nürnb.
1548
):
Ehebrecher / hurer / wucherer / trunckenpoltz / lieger / betrieger / todtschleger / meineydige / koͤnnen sie vmb sich leyden.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1652
):
damit disem so unguten und faltschen müntzeinschleicken desto kreftiger vorkommen und solche betrieger müglichest endteckt werdind.
Maaler (
Zürich
1561
):
Betrieger der einen mit betrug vmb sein haab vnnd gůt bringt.
Rot
311
(
Augsb.
1571
):
Falsarius / Ein felscher / betrieger / leycher / finantzer / fortheyler.
Ebd.
331
:
Nebulo, [...]. Ein lotterbůb / niemandtnutzer mensch / lecker / betrieger / laurer.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Betrieger / bescheisser / teuscher [...]. Ein vorsetzlicher betrieger.
Mollay, Ofner Stadtr.
21, 8
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Der statschreiberr sol sein Kündig, getrew, listig, weis vnd wol wissend durch der petrieger willen.
Köbler, Ref. Wormbs
107, 16
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
102, 1
;
Voc. inc. teut.
c vr
;
c vijr
;